Adolf von Kleve

28.6.1425-18.9.1492
Graf von Ravenstein (1448-1492)

2. Sohn des Herzogs Adolf I. von Kleve-Mark-Altena und der Maria von Burgund, Tochter von Herzog Johann Ohnefurcht

Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1214
Adolf von Kleve, Herr von Ravenstein, burgundischer Generalstatthalter
* 28. Juni 1425, † 18. September 1492

Jüngerer Sohn von Adolf I., Herzog von Kleve, und Maria, Tochter des Herzogs Johann (Jean sans peur) von Burgund.

Gemeinsam mit seinem Bruder, Herzog Johann, am Hof von Burgund erzogen, trat Adolf von Kleve als Turnierkämpfer und Feldhauptmann hervor, nahm seit 1443 an allen großen Kriegszügen teil und fungierte seit dem 22. Juli 1475 als herzoglicher Generalstatthalter in den Niederlanden. In der Krisenperiode nach dem Tode Karls des Kühnen war Adolf von Kleve als Prinz von Geblüt und Ritter des Goldenen Vlieses, als Regent und Erzieher des Erb-Prinzen Philipp des Schönen eine dominierende Figur unter den burgundischen Räten; am 28. Januar 1477 von Herzogin Maria im Generalstatthalteramt für die gesamten burgundischen Länder bestätigt und am 7. Juli 1477 zum Generalkapitän des von Frankreich bedrohten Hennegau ernannt, tragen im Zeitraum von Januar bis Mai 1477 alle herzoglichen Privilegien für die burgundischen Niederlande sein Siegel. Am 5. Juni 1483 berief ihn Erzherzog Maximilian zum ersten Mitglied des Regentschaftsrates in Flandern. Als dieser im Oktober 1483 wieder aufgehoben wurde, hielt Adolf von Kleve, im kollegialem Einvernehmen mit den flämischen Städten, an seinem Amt fest und geriet so in die Reihen der Opposition. Im April 1491 klagte Maximilian Adolf von Kleve der Rebellion an und drängte vergeblich auf seinen Ausschluss aus dem Goldenen Vlies. Adolfs Sohn Philipp, der noch 1488 für die Freilassung Maximilians aus Brügger Gefangenschaft gebürgt hatte, führte 1488-1492 den Aufstand gegen den Erzherzog an.



Vgl. Thiele (1994, Tafel 484):

Adolf (*1425, †1492) war 1445-1448 Gegen-Erzbischof von Köln, wurde Graf zu Ravenstein, Herpen, Uden, Wynendale, niederländischer Admiral, General-Kapitän von Hennegau und General-Leutnant von Burgund. Er kämpfte 1465 bei Montlhery gegen Frankreich und war ab 1482 Regent-Vormund von Burgund.

1. oo Beatrix von Portugal (†1462), Tochter des Herzogs Peter I. von Coimbra

2. oo Anna von Burgund (†1508), uneheliche Tochter des Herzogs Philipp III.



Vossen (1982, Seiten 12, 17, 84, 88, 90)

Angeblich soll Maria von Burgund darin, unter Ausschluß der Generalstaaten, als ihre alleinberechtigten Stellvertreter bzw. Unterhändler neben der Herzogin-Mutter Margarete von York und dem General-Statthalter der Niederlande, Adolf von Kleve, ihren Kanzler Hugonet und Graf Humbercourt bezeichnet haben.
Mit Margarete wird der schwer bedrängten jungen Herzogin ein weiterer Halt genommen. Auch Adolf von Kleve, Generalstatthalter der Niederlande, wird von ihr getrennt.
Sympathischer und diskreter erschien die Kandidatur des Philipp von Kleve, eines Sohnes des Herrn von Ravenstein(1425-1492). Dieser war der jüngere Bruder des Herzogs Johann von Kleve. Er spielte eine bedeutende Rolle in der Regierung des Staates Burgund. Seine Treue zu Maria brachte ihm, wie wir bereits hörten, seine Verbannung aus Gent ein. Sein Sohn Philipp war ebenso wie Johann von Kleve mit der Prinzessin aufgewachsen.

13.5.1453
1. oo Beatrix von Portugal-Coimbra (†1462), Tochter des Herzogs Peter I.

21.6.1470
2. oo 2. Anna von Burgund (um 1440-18.1.1508), illegitime Tochter des Herzogs Philipp der Gute

Kinder:
1. Ehe

Literatur


Thiele (1994, Tafel 484)
Vossen (1982, Seite 12,17,84,88,90)