Anmerkungen zum französischen Währungswesen

Gliederung


Gewichte und Zählweisen

Vorbemerkung 1: Die nachstehenden Angaben sind nach Zupko (1978) und von Schrötter zusammengestellt worden, wobei Du Cange (1883–1887) und Blanchet (1916) häufig abweichende Angaben machen. Zu den Maßeinheiten und Zählweisen vgl. auch Mahlig (2003).

Vorbemerkung 2: Trapp/Fried (2006), S. 28, weisen explizit darauf hin, dass die Waagen im Mittelalter recht ungenau sind. Bei Unsicherheiten bis zu 0,5g (!) hat man Pfennigmünzen nicht im Einzelnen betrachtet, sondern je Grundgewicht (al marco) kontrolliert. Das heißt zum Beispiel, dass 240 Pfennige das vorgeschriebene Gewicht eines Pfundes einhalten müssen. Zu den Spekulationen über die mittelalterlichen Maße wie das Karlspfund oder die Kölner Mark ist der lesenswerte Artikel von Hilliger (1900) zu empfehlen.

Vorbemerkung 3: Miskimin (1967), S. 43, merkt an, dass der Begriff Grän im französischen Geldwesen wohl erst 1180 in einem Münzdokument zu finden ist. Bis dahin ist der Pfennig (denarius, denier) die kleinste Einteilung gewesen. In diesem Sinn handelt es sich bei dem Obolus und dem Grän (grana, grain) zunächst um theoretische Angaben. Gleichwohl hat es mit dem Sitarion (griechisch sitokokkon, römisches Grän) schon in der Antike ein Gewicht gegeben, das dem eines Weizenkorns von etwa 0,046g entspricht.


In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt ist Europa in zwei Regionen gesteilt, deren Grenze der Rhein und die Donau bilden. Der Süd-Westen wird durch das römische Reich dominiert und es zirkulieren Münzen als integraler Bestandteil der Wirtschaft. Dagegen werden im Nord-Osten keine Münzen hergestellt. Hier kursieren Münzen nur als Resultat sporadischer Interaktionen mit dem Süd-Westen. Vgl. Stahl (2004)..
Aus der römischen Kaiserzeit berichtet ein Feldvermesser über die Einteilung des gallisches Pfunds (libra gallica):
1 Pfund = 12 Unzen = 20 Schilling (solidi) = 240 Pfennig (denarii)
Das römische Pfund in der Merowinger Zeit dürfe nach Miskimin (1967) etwa 326g gewogen haben; oder 1 röm. Unze ≈ 27,2g. Dagegen gehen Trapp/Fried (2006), S. 53, von 327,45g bzw. 27,2875g aus.
Unter Kaiser Konstantin (323–337) wird das Silberpfund gesetzlich in 144 Siliquen eingeteilt. Das Halbstück dieser Siliqua wird später von den Franken in der Lex Salica als Denar bezeichnet. Ursprünglich sind also 288 Denare auf das römische Pfund gegangen. Für den Solidus in Gold, der im 10. Jahrhundert nomisma genannt wird, gilt
1 römisches Pfund (327,45g) = 72 solidi (à ≈ 4,55g)
Im 5. Jahrhundert entspricht der goldene Solidus 7200 kupfernen nummi, ohne dass es eine Zwischeneinheit etwa in Silber gegeben hätte. Vgl. Stahl (2004), S. 356. Stahl geht im Übrigen von lediglich 4,2g je Solidus aus. Darüber hinaus berichtet er, dass man im 6. Jahrhundert beginnt, dass ursprünglich 24 karätige Gold durch 21 karätiges Gold zu ersetzten, wobei die fehlenden 3 Karat aus Silber oder Kupfer bestehen.
Im 7. Jahrhundert werden die alten Goldmünzen (der Solidus und sein Drittel, der Tremissis) noch unter den Merowingern (bis 751) allmählich durch Silbermünzen ersetzt. Vgl. Trapp/Fried (2006), S. 61.
744: Pippin der Kurze standardisiert das Münzgeld und übergibt im Capitulare die Obhut für Maß und Gewicht der Kirche; Haustein (2001), S. 90.
754/755: Das Kapitular von Vernon zur Zeit Pippins (König 751–768) enthält folgenden Münzfuß; vgl. hierzu Witthöft (1997), S. 239f.: wobei der Schilling (Solidus) nicht ausgemünzt wird, sondern reine Rechnungsgröße ist. Gleichzeitig wird für solche Pfennige ein Annahmezwang für jedermann im gesamten Reich eingeführt (moneta publica). Bei den Gewichten wird das Pfund weiterhin in 12 Unzen, 96 Drachmen (Gros), 288 Scrupulos (Denier), 576 Obolos, 1728 Siliquas oder 6912 Grän eingeteilt; vgl. Grote (1863), S. 6. Ein Granum wäre demnach etwa 0,047g schwer.
Rechnung inter aurum et argentum: Man beachte, dass der goldene Solidus Kaiser Konstantins zu 4,5479g den Ausgangspunkt für das Währungssystem Pippins beschreibt. Die Umrechnung von Gold zu Silber (1 : 12) erfordert nun folgende Schritte: 20 solidi (Gold) = 1 libra (Gold); 1 libra (Gold) × 12 = 1 Gewichtspfund (Silber); 1 Gewichtspfund (Silber) / 21 (!) = 1 Gewichtsschilling (Silber); 1 Gewichtsschilling (Silber) / 40 = 1 denarius. Das heißt in Kurzform:
Gold: 1 solidus × (20 × 12) / (21 × 40) = 1 denarius (Silber)
Der Schilling zu 4,5489g Gold geht so in den Denar zu 1,2994g Silber über. Der aus der Systematik fallende Faktor 21 wird später unter Karl dem Großen in 20 abgewandelt. Siehe Witthöft (1997), S. 239.
Luschin von Ebengreuth (1908), S. 456, untersucht karolingische Silbermünzen auf der Basis eines Münzfundes von Ilanz (1906). Er verweist auf die Tatsache, dass Pfennige nur al marco, also ohne Justierung einzelner Pfennige ausgebracht worden sind. Der Fund lässt einen durchschnittlichen (leichten) Pfennig von 1,3608g vermuten, was 21 (Troy-)Grän (à 0,0648g) entspricht. Damit gehen 20 Stück auf die römische Unze zu 27,2g (420 Troygrän) und 12 römische Unzen ergeben ein römisches Pfund zu 326,4g (5040 Troygrän). Das Pfund wird hier also mit 240 d = 20 s und nicht wie bei Witthöft oben mit 252 d = 21 s angesetzt.
Die Gewichte sind zu modifizieren, wenn man wie Trapp/Fried (2006) von einem römischen Pfund (327,45g) ausgeht, das sich aus 12 Unzen (27,288g) zusammensetzt (siehe oben). Daraus resultiert bei 240 denarii (und nicht 252 denarii wie oben bei Witthöft) bzw. 20 solidi auf das Pfund ein Denar zu 1,364g und das Troygrän zu 0,06497g.
Im Übrigen wäre das Karlspfund (409g) mit 6300 Troygrän anzusetzen.
Wie sinnvoll es ist, sich schon hier auf ein Troygrän zu beziehen, sei dahingestellt.
Ab etwa 771 wird eine erste Münzperiode Karls des Großen ausgemacht (vgl. Universität Würzburg) Die Denare erhalten ein einheitliches Aussehen

Denar aus der ersten Münzperiode Karls des Großen (ab etwa 771)

Pavillon d'or

Im Avers dieses Denars findet man CARO-LUS. Das Revers kennzeichnet den Prägeort (Medolus = Melle in Poitu?). Mit nicht mehr als 1,2g ist dieser Denar deutlich leichter als der neue Denar aus der zweiten Münzperiode ab 784/795.

, sind aber deutlich leichter als die späteren denarii novi zu 1,7g.
780(?): Aus dem Capitulare Episcoporum (MGH, Cap. I, S. 51f.) zu Zeiten Karls des Großen (König des Fränkischen Reichs 768–814) wird indirekt hergeleitet, dass das Pfund neu eingeteilt wird. Man rechnet entweder nach Schilling oder Unzen. Nur im angegebenen Capitulare wird eine indirekte Verknüpfung von Schilling und Unze über verpflichtende Almosen (elimosina; Notsteuer) hergestellt. Vgl. Hilliger (1900), S. 202f. Daraus ergibt sich indirekt: Die 409g resultieren aus dem römischen Pfund (327,45g) zu 12 römischen Unzen. Gleichzeitig wird die Unze zumindest vorübergehend zu 16 Pfennig gerechnet. Doch schon bald werden aus alter Gewohnheit wohl wieder 20 Pfennig aus der Unze ausgebracht.
Im Capitulare Legibus Additum von 803 (MGH, Cap. I, S. 144) wird noch einmal explizit angewiesen, dass der Solidus aus 12 Denaren besteht.
Das Pfund zu etwa 409g hat nach Hilliger (1900) vermutlich im poids de table in vielen Städten Südfrankreichs bis ins 19. Jahrhundert überlebt und würde auch der Kölner Kaufmannsmark zu 204,74g entsprechen.
Mahlig (2003), S. 131, beschreibt das Karlspfund (hier ca. 460g) für das Jahr 781 völlig widersprüchlich zu der hier vorgestellten Einteilung: 1 Pfund = 16 (!?) Unzen = 240 Pfenniggewichte zu 1,92g.
793/794 erfolgt eine grundlegende Münzreform durch Karl den Großen: Der goldene Solidus Kaiser Konstantins (4,5479g Gold) als bisheriger Eckpfeiler wird durch den silbernen Denarius (1,7g Silber) abgelöst, dabei ist das Verhältnis von Gold zu Silber (1 : 12) beizubehalten; vgl. hierzu Witthöft (1997), S. 239f. oder Trapp/Fried (2006), S. 63. Damit ist der Pfennig deutlich schwerer geworden. Der Schilling (Sous) wird weiterhin nicht ausgemünzt; er dient als Rechnungseinheit bzw. als theoretisches Gewicht. Die silbernen neuen Denare werden explizit auf der Frankfurter Synode (794) eingeführt und sollen allgemein gültig sein. (MGH, Cap. I, S. 74(Punkt 5.))
Rechnung inter aurum et argentum: Man beachte, dass der silberne Denar zu 1,701g nun den Ausgangspunkt für das Währungssystem Karls des Großen kennzeichnet. Die Umrechnung von Gold zu Silber (1 : 12) erfordert nun folgende Schritte: 1 denarius (Silber) × 30 = 1 Gewichtsschilling (Silber); 20 Gewichtsschilling (Silber) = 1 Gewichtspfund (Silber); 1 Gewichtspfund (Silber) / 12 = 1 libra (Gold); 1 libra (Gold) = 20 solidi (Gold). Wie der Faktor 40 unter Pippin ist der Faktor 30 hier lediglich eine Zahl mit der man vernünftig rechnen kann. Das heißt in Kurzform:
Silber: 1 denarius × (30 × 20) / (20 × 12) = 1 solidus (Gold)
Der Denar zu 1,701g Silber geht so in den Schilling zu 4,2525g Gold über, womit dieser Schilling dem islamischen dinar entspricht. Siehe Witthöft (1997), S. 239.
805: Haustein (2001), S. 92, berichtet, das Karl der Große die Münzprägung nur noch in königlichen Pfalzen erlaubt. Er will damit gegeben das Unwesen der Falschmünzerei vorgehen.

Güterverhältnisse: Witthöft (2006), S. 442, schildert die Wirtschaftsordnung des Mittelalters als eine Kathedrale von Zahlen (wie sie der Aachener Dom verkörpern soll), in der Zahlen und deren ganzzahlige Relationen eine natürliche Ordnung beschreiben, die es erlauben, statisch wertfrei und gleichzeitig dynamische wertorientiert zu wirtschaften. Ein typisches statisches Verhältnis ist das von Gold zu Silber, das zu Zeiten Karls des Großen mit 1 : 12 angegeben wird. Ähnlich muss man sich wohl auch die Verhältnisse zu anderen wichtigen Gütern vorstellen. Hierzu zählen neben Ochsen die Getreidesorten Hafer, Gerste, Roggen und Weizen, sowie ihre verarbeitete Form als Brot. Wird nun das Zahlengebäude an nur einer Stelle modifiziert, muss der Rest des Gebäudes angepasst werden.
So erfordert der neue Denar zum Beispiel ein neues Hohlmaß; dieser Scheffel (modius publicus) ist um die Hälfte größer als der alte Scheffel. Im Frankfurter Kapitulare von 794 (siehe MGH, Cap. I, S. 74) wird nun festgelegt: 1 Scheffel Hafer = 1d, 1 Scheffel Gerste = 2d, 1 Scheffel Roggen = 3d, 1 Scheffel Weizen = 4d. Die Umrechnung in Brote (Zweipfünder) liefert: 12 Weizenbrote = 15 Roggenbrote = 20 Gerstenbrote = 25 Haferbrote = 1d. Diese statischen Verhältnisse heißen freilich nicht, dass sie etwa bei Missernten dynamisch angepasst werden müssen. Auf die idealen ganzzahligen Verhältnisse ist dann wohl vorrübergehend zu verzichten. Zu den Details siehe wiederum Witthöft (2006), S. 447.

Hilliger (1900) nennt Guérard (1844) als ersten, der ein Pfundgewicht von 408g ermittelt. Guérard meint leichte und schwere Pfennige Karls des Großen unterscheiden zu können; er ermittelt die 408g als Durchschnitt der schwereren Prägungen. Die Schwächen bei Guérards Analyse versucht Soetbeer zu vermeiden. Er berechnet für einen anderen Münzfund ein Durchschnittsgewicht von 1,42g, was bei einem Abnutzungsverlust von 5–10 Prozent doch wieder zu einem Karlspfund von 360–374g führt. Das würde dem Troygewicht zu 12 Unzen und etwas mehr als 367g sehr nahe kommen: so auch Paris mit 367,13g (s.u. livre esterlin und livre de Troyes (1050 und 1350)), Amsterdam mit 369,123g und London mit 373,233g.
Stahl (2004) fasst die weitere Entwicklung des Münzwesens wie folgt zusammen: Die Einheitlichkeit der karolingischen Münzen bricht mit der zentralisierten Macht des Reichs zusammen. Grafen, Herzöge, Bischöfe und Äbte übernehmen die Ausmünzung. Erst mit den kommerziellen Umwälzungen des 12. Jahrhunderts lässt sich Europa als vollständig monetarisierte Wirtschaft begreifen.
Im späten 8. Jahrhundert wird das Pfund (livre esterlin) laut Zupko (1978) (Art. livre, S. 97 ff., Art. once, S. 122 ff.) wie folgt eingeteilt:
 livre  onces  sous  deniers  oboles  grains Gramm
livre esterlin 1 12 20 240 480 5760 ≈367,1
once esterlin 1 20 40 480 ≈30,59
sou 1 12 24 288 ≈18,355
denier (esterlin) 1 2 24 ≈1,5296
obole 1 12 ≈0,7648
grain 1  ≈0,0637
Zupko (1990) vertritt außerdem die Ansicht, dass dieses Gewicht zu 13½ karolingischen Unzen vom 8. Jahrhundert bis in die Mitte des 14. Jahrhundert als Apotheker-Pfund verwendet worden ist. Man beachte jedoch, dass in den Urkunden soweit bekannt, entweder nach Schilling (sou) oder nach Unzen (once) gerechnet wird. Nur über das Capitulare Episcoporum lässt sich eine indirekte Beziehung herstellen; dort ergeben sich aber 15 Unzen, was dem Karlspfund (pondus) entsprechen würde.
Später geht das livre esterlin in die Troy-Mark (⅔ Pfund oder 8 Unzen) über und wird erst um 1350 durch das schwerere livre poids de marc (16 Unzen) abgelöst.
Hilliger (1900) verweist auf Leblanc (1703), der vor mehr als 300 Jahren als erster das Pfundgewicht auf etwa 367g veranschlagt hat. Grundlage ist das empirische Durchschnittsgewicht von Funddenaren.
816: Miskimin (1967), S. 51, berichtet über ein Dokument aus dem Jahr 816, wonach der alte Solidus zu 12 Denaren nun soviel wert ist wie 9 neue Denare (denarii novi). Das neue — vielleicht auch nur gedachte — karolingische Pfund wäre demnach (in einer zweiten Reform?) um den Faktor 4/3 von 12 auf 16 Unzen gewachsen: Der Charme dieser Rechnung liegt im späteren livre poids de marc, das sich nun aus einem solchen Karlspfund ableiten lässt, obwohl es eine derart schwere Unze kaum gegeben hat.
Hilliger (1900), S. 210, bezweifelt, dass es ein solch schweres Karlspfund zu 16 (römischen) Unzen jemals gegeben haben könnte. Das Gewicht basiert auf der Pile de Charlemagne

Pile de Charlemagne

Pile de Charlemagne

Die pile de Charlemagne (hier eine moderne metrische Version) geht auf das 15. Jahrhundert zurück und wird im Conservatoire des Arts et Metiers in Paris aufbewahrt. Sie enthält Muster (Stal) der alten französischen Mark und wiegt insgesamt 50 Mark. Unter den zwölf Teilgewichten befinden sich ein Gros, eine Unze und eine Mark sowie deren Vielfache.

aus dem 15. Jahrhundert, das eine geeichte Mark zu 244,7529g enthält. Weil man der Meinung gewesen ist, das Pfund Karls des Großen habe aus 12 Unzen bestanden, ist man auf die Zahl von 367,129g (= 244,7529 × 2 × 12 / 16) gekommen.
Karte Verdun 843 und Ribemont 880
Karte: Vertrag von Verdun 843
und Ribemont 880
Bereits Ludwig I., der Fromme (814–840), durchbricht die königliche Münzhoheit und verleiht Bistümern und Abteien das Recht, Münzen herzustellen (Münzgerechtsame). Nach Haustein (2001), S. 92, lässt Ludwig seit dem Jahr 825 nun 240 Pfennige aus dem Pfund zu etwa 384g schlagen; das wären 1,6g je Pfennig.

Darüber hinaus beginnt das alte Reich Karls des Großen nach dem Tod Ludwigs I. im Jahr 840 zu zerfallen. Im Vertrag von Verdun (843) wird das Reich zwischen seinen drei Söhnen aufgeteilt: Lothar I., Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle. Weitere Teilungen des Reichs von Kaiser Lothar I. kommen mit dem Vertrag von Ribemont (880) zum Abschluss. Auch währungspolitisch werden die neuen Reiche mehr oder weniger eigene Wege beschreiten.

845: Ein Brief eines spanischen Bischofs aus dem Jahr 845 lässt sich nach Hilliger (1900), S. 204f., eventuell wie folgt interpretieren. Das neue Pfund wäre also eine Wiederherstellung des römischen Pfundes und die römische Unze entspricht nach gewohnter Rechnung wieder 20 Denare.

Während das Pfund (livre esterlin, 367,129g) reines Silber lange zu 240 Denier (1,53g) oder 20 Sols ausgebracht wird, beginnt schon vor Philipp I. (König von Frankreich 1059–1108) die Münzverschlechterung. Zu den Details siehe Blanchet (1916), S. 203. Vor allem das Feingewicht des Denier wird rasch abgesenkt, er verliert mehr als 50 Prozent seines Silbers (von 1,53g auf 0,637g unter Ludwig VI. (König von Frankreich 1108-1137)).
Das Gewichtspfund wird zwar weiterhin in 240 Gewichtspfennige (esterlin) eingeteilt, aber wer ein Pfund reines Silber kaufen will, muss schon bald deutlich mehr aus 240 Denier (Münzen) bezahlen. Bereits 1144 kostet das Gewichtspfund Feinsilber zu 20 Sou bzw. 240 Denier (denier esterlin), 40 Sous in Münzen; vgl. hierzu Leblanc (1692), S. 315. Dennoch wird das Zählpfund aus Gewohnheit weiterhin in 240 Pfennig eingeteilt. In Deutschland spricht man daher auch von einem Pfund Pfennige.

Um 1050 wird die Gewichtsmark (livre de poids) in 12 Unzen eingeteilt und um 1080 macht König Philipp I. die Troy-Mark (marc de Troyes) zur Grundlage für den Handel und die französische Münzprägung. Die Zahlen in eckigen Klammern sind vermutlich sinnvoller; sie werden von Witthöft auf der Grundlage einer karolingischen Unze abgleitet. Daher wird diese Mark oft auch als ⅔ Pfund bezeichnet. Miskimin (1967), S. 41, merkt weiter an, dass dieses livre de Troyes 6912 Grän (zu 0,053115g) enthält. Die Troy-Mark wird später auch in Paris verwendet und dann auch marc de Paris oder Pariser Troy-Mark genannt. Die Troy-Mark (Gewichtsmark) wird später zum Eckpfeiler des poids de marc Gewichtssystems und die doppelte Troy-Markzu 489,506g heißt livre poids de marc. Zu den Gewichtsangaben siehe auch Blanchet (1916, S. 39f.)
Auch die Handelsstadt Tours wendet ein ähnliches System an:
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und im 13. Jahrhundert wird in Esterlin gerechnet (vgl. Guilhiermoz (1923), S. 277):
1 marc d'esterlins = 10 sous d'esterlins = 120 esterlins = 240 maille d'esterlins,
wobei diese maille auch als obole (Obolus) firmiert.
1185 wird in einer Urkunde König Philippe-Augustes (1180–1223) zum ersten Mal ein Gewicht von Troyes erwähnt: 700 livre parisis = 350 Mark reinen Silber ad pondus Trecense. Vgl. Witthöft (1991), S. 53.
Um 1200 wird speziell in Paris bei Seidenwaren ein Handelsgewichtspfund (livre marchand) verwendet (Zupko (1978), S. 98):
1 livre marchand = 15 (!) Unzen ≈ 459g
Seit dem 13. Jahrhundert ist das Gewichtssystem poids de marc belegt; es gilt ab 1266 für das gesamte Königreich.
1 livre = 2 marc = 16 onces = 384 deniers = 9216 grains
In dieser Einteilung wird der Denier zu 24 Grän weiter in zwei maille de denier (obole) unterteilt.
Im 13. Jahrhundert setzt sich in Frankreich außerdem Königssilber (d'argent le roi) durch, das 11 deniers 12 grain (also 23/24) fein ist. Eine Troy-Mark Königssilber (244,753g) enthält demnach 234,555g Feinsilber. Zeitweilig ist der Feinheitsgrad unter Philipp dem Schönen (König von Frankreich 1285–1314) stark reduziert worden, kehrt aber 1350 wieder zum ursprünglichen Gehalt zurück. Für weitere Verwirrung sorgt die Tatsache, dass sich die Gewichtsangaben für Silbermünzen bis 1427 auf die Troy-Mark reinen Silbers (12d fein) beziehen. Der Grund liegt darin, dass man Königssilber (23/24) als reines Silber (24/24) angesehen hat, weil man einen höheren Feinheitsgrad nicht herstellen konnte.
Die Angabe "3d" heißt in Bezug auf die Troy-Mark (= 12d), dass sie 3d Königssilber und enthält. Somit handelt es sich um 244,753 × (3/12) × (23/24) = 58,64g Feinsilber.
Ab 1205 werden in Frankreich Marktgewichte auf der Basis eines Weizenkorn-Gräns ausgedrückt, das sich von dem grain poids de marc unterscheidet, aber dem englischen Tower grain (0,04556g) ähnelt.
 livre  marcs  onces  esterlins  grains Gramm
livre poids de marc 1 2 16 320 10240 489,5058
marc 1 8 160 5120 244,7529
once 1 20 640 30,5941
esterlin (Pf.-gewicht) 1 32  1,5297g
grain (Weizenkorn) 1 0,0478
Ergänzend sei das quintal zu 100 Livre also 48,95kg erwähnt.
In Urkunden wird der Begriff Mark guter und gesetzlicher Esterlin (marca bonorum et legalium Esterlingorum) regelmäßig als Ausdruck für die Qualität des Geldes verwendet.
Unter Philipp II. August (König von Frankreich 1180–1223) werden 200 Deniers parisis (schwere Pfennige) aus der 5/12 feinen Troy-Mark (marc de Paris = 244,753g) geschlagen (Abbildung);

Deniers parisis (Ludwig VII.)

Deniers parisis

Ein typischer Denier parisis. Links (Avers) steht im Zentrum FRA/NCO(rum rex) mit der Umschrift "+ LUDOVICUS REX". Im rechten Revers steht das Kreuz umschrieben mit PARISII CIVIS.

also hat der Denier parisis ein Rauhgewicht von 1,224g und ein Feingewicht von 0,51g. Dagegen wird der Denier tournois (leichter Pfennig) zu 192 Stück auf die 3d 18 grain (also 3,75/12) feine Mark von Tours (223,6g) ausgemünzt, womit der Denier tournois (Abbildung.)

Deniers tournois (Philipp IV.)

Deniers tournois

Ein typischer Denier tournois. Links (Revers) sieht man das Stadtwappen von Tours (Châtel tournois) mit der Umschrift "+ TVRONVS CIVIS". Im rechten Avers steht das Kreuz umschrieben vom Namen des Herrschers; hier + PHILIPPVS REX).

ein Rauhgewicht von 1,165g und ein Feingewicht von 0,364g hat. Vgl. hierzu Blanchet (1916), S. 219ff. bzw. von Schrötter (1970), Art. Denier. Die Feingewichte bestätigen ein Verhältnis von 5 deniers parisis ≈ 7 deniers tournois.
Mit Blick auf das Feinsilber ist noch die Anmerkung von Mahlig (2003) zu berücksichtigen. Demnach bezieht sich die Angabe Feinsilber (bzw. feine Mark) auf 23/24 feines Königssilber (d'argent le roi), womit die Angaben zum Feingehalt um den Faktor 0,958 zu korrigieren wäre.
1223 folgt Ludwig VIII. auf Philipp II. Von nun an wird in Tours nicht mehr die marc de tours (223,6g) für das Münzwesen verwendet, sondern wie in Paris die marc de Paris (Troy-Mark, 244,753g). Das vormalig Münzverhältnis ändert sich nun zu 4 denier parisis = 5 denier tournois.
Diese Rechnung ist zumindest für die Zeit unter Ludwig VIII. und Ludwig IX. korrekt. Denn nun werden einerseits 209 Denier parisis aus der 4d 12 grain feinen Troy-Mark geschlagen und andererseits wird die 3d 18 grain feine Troy-Mark zu 217 Denier tournois ausgemünzt. Die Angaben findet man in Blanchet (1916), S. 223. Eine Kontrollrechnung zeigt für die Feingewichte von 0,439g und 0,351g ein Verhältnis von 5 zu 4.
1263 erlässt Ludwig IX. eine Anordnung, durch die nur noch solche Münzen als offizielles Zahlungsmittel anerkannt werden, die in der Krondomäne von der Krone geschlagen worden sind. Zu den akzeptierten Münzen, zählen der um 1270 eingeführte Écu d'or (Denier d'or à l'écu = 10 Sols tournois) und seit 1266 der große Silberschilling «Gros tournois».
1266 wird unter Ludwig IX. (der Heilige) der gros tournois zu 12 denier tournois (= 1 sols tournois) als neue Silbermünze eingeführt. Die Tournose (58 St. auf die Mark Königssilber, also 4,04g Feinsilber) hat einen deutlich höheren Silbergehalt als sein Pendant der denier tournois. Gleichzeitig wird der Silbergehalt des denier tournois und des denier parisis gesenkt, wobei das Verhältnis von 4 denier parisis zu 5 denier tournois erhalten bleibt. Zu den Details siehe Blanchet (1916), S. 225 und das anschließende Rechenbeispiel aus Mahlig (2003).

Witthöft (1989), S. 107, geht unter Berufung auf J. Ghyssens von einer leichteren als der Pariser Mark (244,7529g) aus, denn das Raugewicht des gros tournois mit 4,22g (58 Stück auf die Mark) erscheint empirisch als zu schwer. Die marca (beati) Ludovici bzw. marc du roi zu 239,0164g liefert deutlich realistischere Werte (≈ 4,12g je gros tournois).

Beispiel aus Mahlig (2003), S. 135: Im Jahr 1266 werden in Frankreich Denier parisis (schwere Pfennige) auf der Gewichtsbasis Livre de parisis zu 16 Unzen und gleichzeitig Denier tournoise (leichte Pfennige) auf der Gewichtsbasis Livre tournoise geprägt. Dagegen basieren die münzrechtlichen Vorschriften auf der Marc de Troyes. Umgerechnet wird 5 Denier tournoise = 4 Denier parisis, was dem tatsächlichen Verhältnis (1,246 statt 1,25) in etwa entspricht.
In England dagegen wird für die Ausmünzung des englischen Denier, also des Sterling Penny, die tatsächliche Feinheit des Silbers angegeben. Also ist 1,25 Sterling Penny = 5 Denier tournoise = 4 Denier parisis.
Abschließend ist zum 13. Jahrhundert anzumerken, dass das Troygewicht im eigentlichen Sinn mehr und mehr an Einfluss verliert. Einheiten desselben Namens beginnen in Frankreich, in den Niederlanden und in England ein Eigenleben. So wird das Troygewicht Pariser Norm zum Eckpfeiler des französischen Gewichtssystems poids de marc; vgl. Witthöft (1991), S. 55.
Zu Pegolottis Angaben über Paris Anfang des 14. Jahrhunderts siehe hier.
Etwa 1350 unter der Regierung Johann II. (Jean II le Bon) ist das Gewichtssystem poids de marc institutionalisiert worden. Vgl. Zupko (1978), Art. maille, S. 102. Bei etwa gleichem Gewicht wird das vormalige Karlspfund zu 12 Unzen à 640 Grän nun zum livre poids de marc zu 16 Unzen à 576 Grän. Damit ist das neue grain poids de marc um den Faktor 5/6 leichter als das alte Grän.
 livre  marcs  onces  esterlins  grains Gramm
livre poids de marc 1 2 16 320 9216 489,5058
livre de Troyes 1 3/2 12 240 6912 367,130
marc de Troyes 1 8 160 4608 244,7529
once 1 20 576 30,594
esterlin 1 28,8 1,5297
grain poids de marc 1  0,0531148
Der Esterlin lässt sich feiner gliedern in:
1 esterlin = 2 maille d'esterlins = 4 felins
Die Mark zu 160 Esterlin findet man in Mahlig (2003). Dieses System stimmt auch mit Guilhiermoz (1919), S. 10, überein.
Wird nicht mit Esterlin, sondern mit Sol und Denier gerechnet, ergibt sich:
 livre  marcs  sols  deniers  grains Gramm
livre poids de marc 1 2 32 384 9216 489,5058
marc de Troyes 1 16 192 4608 244,7529
sol 1 12 288 15,297
denier 1 24 1,275
grain poids de marc 1  0,0531148
Damit entspricht eine Unze zwei Sous [oder auch acht Gros] und wie der Esterlin wird auch der Denier weiter unterteilt:
1 denier = 2 mailles de denier
Reduziert man das Gewicht der Troy-Mark von 192 Denier auf die sonst üblichen 160, ergeben sich 203,96g, also die Hälfe eines Karlspfundes von 408g.
Mit diesem Grain poids de marc lassen sich die Gewichtsangaben für Münzen in du Cange (1883–1887, Bd. 3) relativ gut nachvollziehen.
Vorbehalt: Witthöft (1991), S. 68 weist darauf hin, dass die oben angegebenen Grammzahlen für die Troy-Mark auf dem Pile de Charlemagne basieren, das aber aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt. Ohne weitere Quellen wäre es theoretisch sinnvoller, mit einer 18 Unzen Variante des 15 Unzen schweren Karlspfunds (408,240g) zu starten. Dann erhält man
 livre  marcs karol.
 Unzen
Troy-
 Unzen
 esterlins  deniers Gramm
livre poids de marc 1 2 18 16 320 384 489,888
livre de Troyes 1 3/2 12 240 288  367,416
marc de Troyes 1 8 160 192 244,944
karol. Unze 1 27,216
Troy-Unze 1 20 24 30,618
esterlin 1 1,5309
denier 1 1,2758
Darüber hinaus gibt du Cange (1883–1887, Bd. 5, Art. Marca) die Gewichte von vier französischen Marken in Esterlins (Pfenniggewicht) an. Dabei ist folgende Rechnung zu beachten:
1 sol d'esterlin = 12 deniers esterlins = 24 obole (maille d'esterlin)
Die Gewichte werden von Guilhiermoz (1906a), S. 200, übernommen und in deniers esterlins (d. est.) umgerechnet, damit sie einfacher in Beziehung zueinander gesetzt werden können. Nun stellt sich die Frage, wie diese Angaben zu interpretieren sind.

1. Ansatz: Blanchet (1916), S. 39-40 geht von der Troy-Mark zu 244,7529g aus; der Esterlin zu 1,4397g wäre also etwas leichter als der englische Sterling Pence zu 1,458g und damit kann es sich nicht um den Esterlin aus dem poids de marc System zu 1,5297g handeln. Als Konsequenz wiegt die Mark von Limoge 226,66g, die von Tours 223,6g und die von la Rochelle 230,35g.

2. Ansatz: Das livre poids de marc (489,506g) enthält zwei Mark (244,7529g) zu je 160 Esterlin (1,5297g). Die von du Cange beschriebenen Marken sind regionale Marken, die wie die regionalen Pfunde in großer Zahl vor allem im 13. und 14. Jahrhundert existieren. Eine lange Liste solcher Pfunde findet man in Zupko (1978), S. 99f. Das lokale Pfund in Troy wird hier mit 520g angegeben, also wiegt die lokale Mark 260g oder 170 est. × 1,5297g. Das Pfund in Limoges wird mit 481,9g angegeben, also wiegt die entsprechende Mark 240,95g oder 157,5 est. × 1,5297g. Für Tours wird ein Pfund zu 475.7g erwähnt; die Mark wiegt demnach 237,85g oder 155,5 est. × 1,5297g. Nur für la Rochelle weichen die Angaben extrem voneinander ab. Das lokale Pfund wird hier mit 404,4g angeben, was einer lokalen Mark von 202,2g entspricht. Dagegen ergibt 160 est. × 1,5297g das Gewicht der Troy-Mark von 244,752g.


Das französische Apotheken-System wie es Zupko (1990) beschreibt ist dreigeteilt. Vom 8. Jahrhundert bis zur Mitte des 14. Jahrhundert wird ein Gewichtssystem angewendet, das auf dem aus England importierten Esterlin basiert, sich aber dennoch vom englischen System deutlich unterscheidet. Es beginnt bei 13½ karolingische Unzen (367,1g), die zu zwölf Esterlin-Unzen umgerechnet werden.
once  esterlin  grains Gramm
livre esterlin 12 240 5760  367,100
once esterlin 1 20 480 30,592
denier esterlin 1 24 1,530
grain 1 0,06373
Um 1350 ist das Apotheker-Gewicht an das Gewichtssystem poids de marc angepasst worden; vgl. hierzu auch Grote (1862), S. 6.. Allerdings ist es in dieser Form wohl nur selten in der Medizin oder der Pharmazie eingesetzt worden.
once  drams  scrupules  grains Gramm
livre pdm 16 128 384 9216 489,506
once 1 8 24 576 30,594
dram 1 3 72 3,824
scrupule 1 24 1,275
grain pdm 1  0,05311
prime 1/24
Statt das System poids de marc vollständig in der Medizin oder der Pharmazie zu adaptieren, hat sich eine Variante des alten Esterlin-Systems bis 1732 durchgesetzt.
once  drams  scrupules  oboles  grains Gramm
mediz. Pfund 12 96 288 576 5760 367,100
once 1 8 24 48 480 30,592
dram 1 3 6 60 3,824
scrupule 1 2 20 1,275
obole 1 10 0,637
grain 1  0,06373
prime 1/24

Im Münzwesen sind weitere Gewichtseinteilungen für Edelmetalle zu beachten, wobei die Troy-Mark (oder auch Pariser Mark) für die nachstehenden Rechnungen die münzrechtlich relevante Bezugsgröße darstellt.
Gold
1 Troy-Mark = 24 Karat zu je 32 Grän = 768 Grän = 244,753g
1 (Gold)Grän = 0,31869g (theoretisch)
Silber
1 Troy-Mark = 12 Deniers zu je 24 Grän = 288 Grän = 244,753g
1 Grän = 0,84984g (theoretisch)
Die Angabe 3d 18 Grän feines Silber bedeutet zunächst also 3,75/12 oder 312,5/1000 feines Silber. Wenn sich die Angabe jedoch auf handelsübliches Königssilber, d'argent le roi, bezieht, dann muss die Angabe um den Faktor 0,958 korrigiert werden, denn Königssilber ist 23/24 (958/1000) fein.
In diesem Fall bezeichnet 3d 18 Grän feines Silber den Wert 299,5/1000.
Die Zählweise bei Münzen ergibt sich aus der nominalen Umrechnung:
1 Livre = 20 Sols (oder Sous) = 240 Deniers = 480 Oboles
1 Talentum = 20 Solidi = 240 Denarii = 480 Oboloi
1 Pound = 20 Schillinge = 240 Pence = 960 Pites (Farthings)
Dieser Rechnung folgen sowohl das System von Tours als auch von Paris, aber von dem Troypfund ist das Pariser Pfund streng zu unterscheiden:
1 Livre tournois = 20 Sols tournois (s.t.) = 240 Deniers tournois (d.t.)
1 Livre parisis = 20 Sols parisis (s.p.) = 240 Deniers parisis (d.p.)

Historische Anmerkungen Frankreich betreffend

Karte Frankreichs um 1030
Karte: Frankreich um 1030
Kapetinger:
Karte Frankreichs um 1477
Karte: Frankreich um 1477
Valois:
Karte Burgund 1465 - 1477
Karte: Burgund 1465–1477
Burgund (Herzöge):

Um 1050, also noch vor Philipp I., löst die Mark (⅔ livre) zu 244,753g das Pfund (livre) zu 367,129g ab. Während man vorher reines Silber (12/12) bzw. 10/12 feines Silber für die Münzprägung verwendet hat, geht man nun zu 8/12, dann 7/12 und später (unter Ludwig VI.) 6/12 feinem Silber über. Gleichzeitig wird die Zahl geprägter Deniers von 160 über 175 auf 192 erhöht. (Blanchet (1916))

Karte Frankreich 1180
Karte: Frankreich 1180
1180 heiratet Philipp II. Augustus Isabella von Hennegau. Dadurch geht ganz Südflandern an die französische Krone. Ein kleinerer Teil Flanderns liegt dagegen im Heiligen Römischen Reich.

1204 erobert Philipp II. Augustus die Normandie. Bis 1206 werden außerdem Maine, Anjou und Tourane der Krondomäne hinzugefügt. Damit hat der englische König Johann Ohneland die gesamten Besitzungen der Plantagenets nördlich der Loire verloren; Johann behält nur Aquitanien und die Gascogne.

Als Philipp II. Augustus 1205 die Touraine von Johann Ohneland erobert, tritt der Denier tournois in Konkurrenz zum alten Denier parisis. Ob die ersten Deniers tournois tatsächlich in der Stadt Tours geprägt worden sind, sei dahingestellt. Weil der Denier parisis in den eroberten Gebieten nicht etabliert gewesen ist, kann sich der Denier tournois vor allem hier durchsetzen, bevor er sich in ganz Frankreich verbreitet.

1275 kommt die Champagne in den Besitz der französischen Krone, indem König Philipp IV. Johanna, die Erbin von Navarra und der Champagne, heiratet. Die Bedeutung der Messe- und Handelsstadt Troyes (Trecense) verschiebt sich in der Folgezeit nach Paris.

1337: Als Philipp VI. den Goldpreis mit der Einführung des Écu d'or künstlich nach oben setzt und in der Folge immer weiter erhöht, fließt soviel Gold aus dem Handel vor allem mit Afrika nach Frankreich, dass seine Nachkommen Goldmünzen in größeren Mengen produzieren lassen können. Das unterbewertete Silber hingegen verknappt sich stark. Zum einen versiegt die europäische Edelmetallförderung und zum anderen fließt das Silber in den Orient, wo ein relativ höherer Silberpreis vorherrscht; vgl. Greshamsches Gesetz.

Der höhere institutionelle Wert ergibt sich aus den Angaben von Blanchet (1916), S. 225, wie folgt: 1330 werden 58 Royal d'or aus der 24 karätigen Mark geschlagen, jedes Stück hat einen Wert von 15 sols tournois (s.t.). Ein s.t. entspricht also 24/58×1/15 (= 0,0276) Karat Gold. Der neue Écu d'or von 1337 wird dagegen mit 54 Stück auf die 24 karätige Mark ausgebracht; sein Wert wird aber auf 20 s.t. festgesetzt. Damit entspricht 1 s.t. nur noch 24/54×1/20 (= 0,0222) Karat Gold. Die entsprechende Entwicklung der Gold-Silber-Rationen findet man hier.

1337–1453: Die Geldpolitik des Hauses Valois wird vor allem durch den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich geprägt. Beispielsweise gehört die Champagne zeitweise zum englischen Einflussbereich. Die Handelsstadt Troyes selbst liegt in den burgundischen Besitzungen, und wird 1420 von England übernommen.
Parallel versuchen die Herzöge von Burgund eine weitere Großmacht in Europa zu etablieren (Burgund, Flandern, Brabant, Holland, usw.), was mit dem Tod Karls des Kühnen 1477 in der Schlacht bei Nancy endgültig scheitert. (Karte Burgund 1477)
Das im Zuge des Hundertjährigen Krieges verkommene Geldwesen wird 1365 durch den französischen König Karl V. weitreichend und erfolgreich reformiert. Mit dem Franc d'or à pied aus reinem Gold und dem Gros tournois aus reinem Silber erhält das Münzwesen eine solide Basis, wobei gleichzeitig die Tauschrelation Gold : Silber = 1 : 11,5 festgelegt wird.

Ausgewählte französische Goldmünzen

Eine nahezu vollständige Aufzählung der französischen Gold- und Silbermünzen beginnend mit Philipp IV. (1285–1314) findet man in du Cange (1883–1887, Bd. 5), Art. Monetae Aureae Regum Franciae Tertii Stemmatis (S. 464) und Art. Monetae Argenteae Regum Franciae (S. 475)

Die Angabe 24-karätiges Gold sollte wohl besser fast reines Gold heißen. Die lateinischen bzw. französischen Namen der jeweiligen Münzen enthalten häufig den Zusatz auri puri bzw. d'or fin; vgl. hierzu du Cange (1883–1887, Bd. 3).
Angelot
Unterstück zum Salut d'or.
1 Angelot = ⅔ Salut = 2,32g
105 Angelot auf die 24 karätige Troy-Mark
1 Angelot = 15 s.t.
Agnel d'or (Denarius auri cum Agno, Denier d'or à l'Agnel)
siehe Mouton d'or. Gemeint ist das auf der Münze dargestellte Lamm Gottes (l'Agneau de Dieu) oder umgangssprachlich Schaf (mouton).
Agnelet oder Agnelot (= Lämmchen)
siehe Mouton d'or
Ange d'or (Denarius auri puri cum Angelo, Denier d'or fin à l'Ange)
(ange = Engel, vgl. Abbildung)

Ange d'or (Philipp VI.)

ange d'or

Der Ange d'or Philipps VI. hat seinen Namen von dem abgebildeten Engel im Avers der Münze. Der hl. Michael hält links den französischen Lilienschild und mit dem liliengeschmückten Kreuz in der rechten Hand bezwingt er den niedergedrückten Drachen (schlecht erkennbar) zu seinen Füßen.

unter Philipp VI.
33 Stück auf die 24-karätige Troy-Mark (also 7,42g Gold)
1 Ange d'or = 75 s.t. = 60 sols parisis
Die Angabe muss eventuell in 33⅔ Stück zu 7,27g korrigiert werden, denn in du Cange (1883–1887, Bd. 3, Spalte 916) heißt es: 33 & 2 tert. ad marcam.
ab 1341 leichter: 38 Stück auf die Troy-Mark (also 6,44g Gold)
ab 1342 noch leichter: 42 Stück auf die Troy-Mark (also 5,83g Gold)
ab 1386 Philipp der Kühne (in Flandern)
deniers appelez angeles, 23½ karätig, 47¾ auf die Troy-Mark (also 4,8g Feingold)
Chaise d'or (Florenus cum Cathedra, Florin à la Chaire)
(der König sitzt auf einem Stuhl, vgl. Abbildung)

Chaise d'or (Philipp IV.)

Chaise d'or

Die Chaise d'or wird ab 1303 unter Philipp IV. geprägt, wobei sich der Name «chaise» oder «Stuhl» auf den abgebildeten gothischen Thron bezieht, auf dem der König mit Zepter und Lilie in den Händen sitzt.
Das Münzedikt von 1346 unter Philipp VI. bezeichnet die Münze als Denarios aureos ad Cathedram (à la Chaiere) im Wert von 16 sols parisis (= 20 s.t.).

ab 1303 unter Philipp IV. als echter doppelter Florin ausgemünzt.
35 Stück aus der 24 karätigen Troy-Mark (also 7g Gold)
1 Chaise d'or = 62½ s.t. = 50 sols parisis
Die Angabe 62½ s.t. findet man zwar in mehreren Quellen, plausible Ergebnisse im Vergleich zu anderen Münzen stellen sich aber nur ein, wenn man mit 20 s.t. rechnet, wie sie in du Cange (1883–1887, Bd. 3, Spalte 911) für Januar 1308 angegeben werden.
Im Vergleich zur Maille demie, die 2,02g Feinsilber enthält und 7½ d.t. wert ist, ergibt sich mit den Werten aus du Cange eine Relation von
Gold : Silber = 1 : 9,25. (unplausibel)
Der Chaise d'or wird später ab 1346 unter Philipp VI. leichter ausgebracht.
52 Stück aus der 24 karätigen Troy-Mark (also 4,7g schwer)
1 Chaise d'or = 20 s.t. = 1 livre tournois
Couronne d'or (Denarius auri puri cum Corona, Denier d'or fin à la Couronne)
oder Kronenschild (1340) unter Philipp VI. (Abbildung)

Couronne d'or Philipps VI.

Couronne d'or

Die Couronne d'or heißt auch Kronenschild und wird 1340 unter Philipp VI. geprägt.

Der Écu d'or à la couronne Karls VI. zeigt den französischen Schild mit Krone.

Écu d'or à la couronne
45 Stück aus der 24-karätige Troy-Mark (also 5,44g Gold)
1 Couronne d'or = 40 s.t. = 2 livre tournois
Ab 1385 eine andere Couronne d'or – nämlich der Écu d'or à la Couronne oder die Krone – nachgeprägt; siehe dort.
Denier à la Reine (Denarius cum Regina, Florin d'or à la Reine)
ab 1305 unter Philipp IV. (Abbildung)

Denier à la Reine oder Denarius cum Regina

Denier à la Reine

Der Name der Münze bezieht sich auf das Avers. Dort wird Blanka von Kastilien, die Mutter Ludwigs IX. abgebildet und die Umschrift lautet: BLANCHA REG. LUDOVICI FRANC. REGIS MATER.
Die Abbildung ist du Cange (1883–1887, Bd. 3, Tabelle 4 zur Spalte 912) entnommen. Vermutlich handelt es sich um die etwas schwerere Varianate des Bon à la Reine (Bonus cum Regina).

54 Stück aus der Troy-Mark (also 4,53g)
1 Denier à la Reine = 14 s.t.
Eine Variante dieses Denier à la Reine heißt Bon à la Reine (Bonus cum Regina), er ist mit einer Aufzahl von 52½ etwas schwerer und 15 s.t. wert.
doppelter Helmgulden
(Goldgulden mit doppeltem Helm) Grafschaft Flandern, Philipp der Kühne von Burgund (1384–1404) 4,05g gemessen
doppelter Mouton d'or
(dobbele moetonen, Dubbele Lamm, Groot Gouden Lamm) Brabant (ab 1367) Johanna und Wenzel (1355–1383) 5,8g
Der einfache Mouton d'or wiegt hier 4,5g (gemessen)
Double royal d'or (Denarius auri puri Duplices Regales)
(eine Art Chaise d'or, vgl. Abbildung)

Double royal d'or

Double royal d'or

Den abgebildeten Double royal d'or hat Philipp VI. ab 1340 herstellen lassen. Der Double d'or unter Karl VI. im Wert von 8 livre tournois ist nur 1420 hergestellt worden.

1340 unter Philipp VI.
36 Stück je 24-, später 23-karätige Troy-Mark (also 6,8g Raugewicht)
1 Double royal d'or = 60 s.t.
Double d'or (nur 1420)
= Chaise d'or unter Karl VI.
40 Stück je 24 karätige Troy-Mark (also 6,12g Gold)
1 Double d'or = 160 s.t. = 8 livre tournois
Écu (= Schild), französische Krone oder Gouden Schild
1266 wird unter Ludwig IX. begonnen, die älteste königliche Goldmünze herzustellen, sie heißt Écu d'or oder Denier d'or à l'écu (Abbildung)

Écu d'or oder Denier d'or à l'écu

Écu d'or oder Denier d'or à l'écu

Ludwig IX. lässt den Écu d'or oder Denier d'or à l'écu ab dem 15. August 1266 herstellen. Der französische Lilienschild gibt der Münze seinen Namen (ecu = Schild).

58⅓ Stück auf die 24-karätige Troy-Mark (also 4,196g Gold)
1 Écu d'or = 10 s.t. = 120 d.t.
Da der Silberschilling Gros tournois (s.t.) zu 12 d.t. von 1266 aus 4,04g reinem Silber besteht, ergibt sich ein offizielles Tauschverhältnis von
Gold : Silber = 1 : 9,64. (unplausibel!)
1337 wird unter Philipp VI. der Goldkern des Écu d'or à la Chaise (Denarius auri puri cum Scuto) bzw. des Denier d'or fin à l'Écu (Abbildung)

Écu d'or à la Chaise

Écu d'or à la Chaise

Der Écu d'or à la chaise Philipps VI. vom Januar 1337 zeigt den König sitzend auf seinem gothischen Thron (lat. cathedra). Er hält mit der linken Hand den französischen Lilienschild (Écu = Schild) und mit der rechten Hand ein Langschwert.

erhöht.
54 Stück auf die 24-karätige Troy-Mark (also 4,532g Gold)
1 Écu d'or à la chaise = 10 s.t. (unplausibel!)
Zwei Münzgewichte für diesen Écu d'or à la Chaise weisen 4,55g bzw. 4,52g auf.
Ab 1347 wird kein Feingold mehr verwendet, die Denarii auri puri cum Scuto heißen nun Denarii aurei cum Scuto. Für 1347–1350 schwankt der Feinheitsgrad zwischen 23 und 21 Karat; siehe du Cange (1883–1887, Bd. 3, Spalten 917–918). Trotz des sinkenden Feingehalts wird der nominale Wert deutlich heraufgesetzt (1349: 25 s.t.).
1351 werden ähnliche Écu d'or (Denarius aureus cum Scuto) bei gleichem Gewicht, aber niedrigerer Feinheit unter Johann II. geschlagen. Die weiteren Information in du Cange (1883–1887, Bd. 3) zur Zeit unter Johann II., Karl VI. und Karl VII. sind nicht unbedingt plausibel:
  • 1351 gilt 1 Écu d'or à la Chaise = 25 s.t. (20½-, 20-, 18-karätig)
  • 1385 hat der Écu d'or einen Wert von 22 s.t. 6 d.t.
    oder 62 Stück auf die Mark (also 3,948g) zu 22 s.t.
  • 1402 enthält der Écu d'or à la Couronne 3,95g Gold und entspricht 22 s.t.
  • 1419 hat der Écu d'or einen Wert von 50 s.t.
  • 1423: 1 Écu d'or = 20 s.t.
  • 1426: 1 Écu d'or = 25 s.t.
1385 beginnt unter Karl VI. die Produktion der wohl bekannten französischen Goldmünze: Écu d'or à la Couronne (Kronenschild), Couronne d'or oder einfach Krone.
60 Stück aus der 24-karätige Troy-Mark (also 4,079g Gold)
1 Couronne d'or = 22 s.t. 6 d.t.
Bereits 1388 beginnt eine Phase der Entwertung. Sowohl die Aufzahl wird erhöht (auf 70 Stück) als auch die Feinheit herabgesetzt (auf 22 Karat), so dass die Krone 1429 nur noch 2,622g Feingold enthält.
1436 wird unter Karl VII. ein erneuter Versuch gestartet, den Écu zustabilisieren. Für den Écu neuf bzw. Écu à la couronne nouveau (Abbildung)

Écu d'or à la couronne nouveau

Écu d'or à la couronne nouveau

Der Écu d'or à la couronne nouveau wird unter Karl VII. hergestellt. Er ist leichter als die bisherigen Kronenschilde und wiegt nur noch 3,5g Feingold. Die gleiche Münze wird 1474 unter Ludwig XIV. weiter entwertet (72 Stück aus der 23 1/8-karätigen Mark) und dann vom Écu au d'or soleil (Sonnengoldschild) abgelöst.

gilt:
70 Stück aus der 24-karätige Troy-Mark (also 3,496g Gold)
1 Écu à la couronne nouveau = 25 s.t.
Doch auch dieser Écu wird schon bals entwertet.
1474 endet die Laufbahn der Krone bei
72 Stück aus der 23 1/8-karätigen Troy-Mark (also 3,275g Gold)
1475 wird unter Ludwig XI. auf den Écu d'or au Soleil (Sonnengoldschild) umgestellt.
70 Stück aus der 23 1/8-karätigen Troy-Mark (also 3,369g Gold)
Auch Karl VIII (1486–1498) und Ludwig XII. (1498–1515) haben identische Écus herausgegeben. 1488–1507 wird sein Wert auf 36s 3d fixiert.
Florin d'or (petit) (Florenus parvus)
oder auch Petit Royal Assis (Abbildung)

Florin d'or oder Petit Royal Assis

Florin d'or

Der Petit Royal Assis (kleiner sitzender König) ist seit 1290 unter Philipp IV. geprägt worden und entspricht seinem Vorbild aus Florenz.
Es verwundert daher nicht, dass du Cange ein alternatives Münzbild präsentiert, welches dem Original stark ähnelt: S. Johannes Baptista (der Täufer) im Revers und die typische Lilie im Avers mit der Umschrift P DI GRA FRA (Philipp von Gottes Gnaden (dei gratia) König der Franken (francorum rex)).

ist seit 1290 unter Philipp IV. geprägt worden und entspricht seinem Vorbild aus Florenz.
3,54g aus 24-karätigem Gold
1 Florin d'or = 10 s.t. = ½ livre tournois
Auch Philipp VI. lässt einen Florin d'or (1346–1350) schlagen. Dieser Florin Georges (Denarius boni auri puri) gilt 48 s.t., er wiegt 4,68g und er ist ungewöhnlich, weil im Avers der heilige Georg als Drachentöter dargestellt wird; vgl. die Abbildung.

Florin S. Georges

Florin S. Georges

Der Florin Georges Philipps VI. ist ungewöhnlich, weil im Avers der heilige Georg auf einem Pferd reitend dargestellt wird, der einem Drachen seine Lanze in den Rachen stößt.

Franc d'or à Cheval (Francus auri puri, Franc d'or fin)
(cheval = Pferd) ab 1360 unter Johann II. und Karl V. (Abbildung)

Franc d'or à Cheval

Franc d'or à cheval

Der Franc d'or à Cheval stellt König Johann II. zu Pferd (= cheval) und mit gezücktem Schwert dar. Die Namensgebung Franc bezieht sich wohl auf die Umschrift FRANCORUM REX oder auf das Wort franc (= frei). Die zweite Variante geht von der Legende aus, dass dieser Franc zur Bezahlung des Lösegeldes verwendet worden ist, nachdem Johann II. aus englischer Gefangenschaft freigelassen worden ist.

63 Stück aus der 24-karätigen Troy-Mark (also 3,885g Feingold)
1 Franc d'or fin à cheval = 20 s.t. = 1 livre tournois
Der Name Franc (frei) bezieht sich vermutlich auf das Lösegeld, das benötigt wird, um König Johann II. von Frankreich freizukaufen. Seine Gefangenschaft in England seit 1356 endet mit dem Frieden von Brétigny 1360.
Der grand Franc d'or fin ist eine konsistente Variante aus dem Jahr 1361 mit einer Aufzahl von 42 (also 5,827g Feingold) und einem Wert von 30 s.t. (= 24 s.p.)
Der Franc à cheval von 1423 unter Karl VII. lehnt sich eng an das Münzbild der ursprünglichen Form von 1360 an.
80 Stück aus der 24-karätigen Troy-Mark (also 3,059g Feingold)
1 Franc à cheval = 20 s.t. = 1 livre tournois
Der Franc à cheval wird in den Niederlanden nachgeahmt und heißt dort Rijder.
Franc d'or à pied (Francus pedites, 1365)
im Gegensatz zum Franc d'or à cheval (Francus equites) wird König Karl V. stehend, also zu Fuß (à pied) dargestellt. (Abbildung)

Franc d'or à pied

Franc d'or à pied

Der Franc d'or à pied stellt König Karl V. stehend, also zu Fuß (à pied) unter einem Baldachin dar. Er hält Zepter (Hand der Gerechtigkeit) und Schwert (Herrschergewalt durch das Schwert Karls des Großen) in den Händen. Obwohl dieser Franc etwas leichter ist als der Franc d'or à Cheval (64 statt 63 Stück je Troy-Mark) haben beide Münzen den gleichen Nominalwert von 20 s.t.

64 Stück aus der 24-karätigen Troy-Mark (also 3,824g Feingold)
1 Franc d'or à pied = 20 s.t. = 1 livre tournois
Mit dem Franc d'or à pied aus reinem Gold und dem Gros tournois aus reinem Silber reformiert Karl V. das im Zuge des 100jährigen Krieges immer liederlichere Geldwesen 1364 erfolgreich. Das Geldwesen wird auf eine wertstabile Basis gestellt und die Gold-Silber-Relation wie folgt hoheitlich festgelegt
1 Franc d'or à pied = 3,885g Gold = 20 s.t. = 240 d.t.
1 Gros tournois = 2,549g Silber = 15 d.t.
Gold : Silber = 1 : 10,5
Gouden Lamm
siehe Mouton d'or
Gouden Leeuw
siehe Lion d'or
Gouden Pieter
siehe Pieter d'or
Klinkaert
ist wohl eine Verballhornung des Écu d'or.
Kronenschild
siehe Couronne d'or
Lion d'or (Gouden Leeuw Denarius auri puri cum leone, denier d'or fin au lion)
unter Philipp VI. (zum dargestellten Löwen vgl. die Abbildung)

Lion d'or (Gouden Leeuw)

Lion d'or

Der Lion d'or Philipps VI. zeigt auf dem Avers einen hingestreckten Löwen zu Füßen des Königs, der wie auf dem Chaise d'or auf einem gothischen Thron (lat. cathedra) sitzt.

50 Stück auf die 24-karätige Troy-Mark (also 4,9g)
1 Lion d'or = 25 s.t. = 1 livre parisis
Anmerkung: Es gibt auch andere burgundische Lion d'or aus Brabant (Anton von Brabant, 1406–1415) und Flandern (Philipp der Gute, 1419–1467).
Mantelet d'or
ist ein Beiname für den Petit Royal d'or, Regales parvi auri puri, petit Royaux d'or fin oder petit royal debout (Abbildung)

Mantelet d'or

Mantelet d'or

Der Mantelet d'or wird 1305–1308 unter Philipp IV. herausgegeben. Der Name bezieht sich auf den sitzenden König im Hermelinmantel im Avers der Münze. Da der König steht, heißt die Münze auch petit royal debout.

ausgegeben 1305–1308 unter Philipp IV.
70 Stück aus der 24 karätigen Troy-Mark (also 3,5g, gemessen 3,39g)
1 Mantelet d'or = ?(entweder 11 s.t. oder 11 s.p.=13¾ s.t.)
Masse d'or (Denarius cum Massa, Denier à la Mace)
(masse = Stab, Zepter, lat. regalis ad massam)
Der ursprüngliche masse d'or unter Philipp III. wird als petite masse d'or spezifiziert, weil die späteren zwar minderwertig, aber größer sind.
etwa 4,75g aus 24-karätigem Gold
Der etwas größere Masse d'or (grand Royal, 1296–1310) unter Philipp IV. (Abbildung)

Masse d'or (Philipp IV.)

Masse d'or

Der Masse d'or unter Philipp IV. ist seit 1290 geprägt worden und entspricht seinem Vorbild aus Florenz. Der Name bezieht sich auf das abgebildete Zepter (lat. regalis ad massam, frz. masse). Da er zunächst das doppelte Gewicht des petit Royal aufweist, firmiert er auch als grand Royal.

ist seit 1290 unter Philipp IV. geprägt worden und entspricht seinem Vorbild aus Florenz. Er wird als doppelter Florin angepriesen, enthält aber kein reines Gold. Der königliche Versuch, durch diese massive Entwertung Gewinne einzustreichen, bringt dem Masse d'or den Namen falscher doppelter Florin ein.
35 Stück je 22- oder gar 21-karätige Troy-Mark
(also 6,93g Raugewicht und 6,31g bzw. 6,1g Feingewicht)
1 Masse d'or = 30 bzw. 25 s.t.
beachte: 25 s.t. = 20 sols parisis = 1 livre parisis
Mouton d'or, Agnel d'or oder Gouden Lamm
  1. ab 1311/1313 unter Philipp IV. bis Karl IV. (Abbildung)

    Mouton d'or, Agnel d'or oder Gouden Lamm

    Mouton d'or, Agnel d'or

    Das abgebildete Lamm Gottes (l'Agneau de Dieu) hat der Münze seinen Namen gegeben, wobei man sich umgangssprachlich eher auf mouton (= Schaf) bezogen hat. Die Münze ist etwa 1311 von Philipp IV. eingeführt und bis zum letzten Kapetinger Karl IV. beibehalten worden.

    58⅓ Stück auf die 24 karätige Troy-Mark (also 4,2g)
    1 Mouton d'or = 20 s.t. = 1 livre tournois
    1 s.t. entspricht hier 0,21g Gold.
    Zwei Münzgewichte für diesen Agnel d'or weisen nur 3,9g oder gar 3,6g aus.
  2. ab 1354 unter Johann II. der Gute
    52 Stück auf die 24 karätige Troy-Mark (also 4,7g)
    1 Mouton d'or = 25 s.t.
    1 s.t. entspricht nun 0,188g Gold.
    (auch als ein Halbstück, der Agnelet oder Agnelot (= Lämmchen))
  3. ab 1417 unter Karl VI. und Karl VII.
    96 Stück auf die 23- und 22-karätige Troy-Mark (also 2,65g Raugewicht)
    1 Mouton d'or = 20 s.t.
    1 s.t. gilt nun 0,122g Gold, wenn man 23-karätiges Gold ansetzt.
Noble
England (ab 1344) Schiffsnobel (Philipp II. von Burgund)
Parisis d'or (Parisiensis aurei)
1329 unter Philipp VI. (Abbildung)

Parisis d'or

Parisis d'or

Der Parisis d'or Philipps VI. entspricht einem pariser Pfund (livre parisis = 25 s.t.). Dagegen liefert der Chaise d'or Philipps VI. nur ein livre tournois = 20 s.t.
Wie bei dem Lion d'or befindet sich zu Füßen des Königs ein Löwe, der allerdings kaum zu erkennen ist.

33 Stück aus der 24-karätigen Troy-Mark (also 7,42g Gold)
1 Parisis d'or = 25 s.t. = 1 livre parisis
Vermutlich sind die Angaben in Anlehnung an du Cange (1883–1887, Bd. 3, Spalten 914–915) wie folgt zu korrigieren: 33 3/5 Stück aus der Troy-Mark (7,28g Gold).
Pavillon d'or (Denarius auri puri cum Papilione, Denier d'or fin au Pavillon)
oder Pauweloyn (1339–1350) unter Philipp VI. (Abbildung)

Pavillon d'or (Pauweloyn)

Pavillon d'or

Philipp VI. hat den Pavillon d'or herausgegeben, dessen Name das Zelt, in dem der König sitzt, bezeichnet.

48 Stück auf die Troy-Mark (also 5,1g Raugewicht)
1 Pavillon d'or = 30 s.t.
Petit Royal Assis
(kleiner sitzender König) siehe Florin d'or
Petit Royal d'or
siehe Mantelet d'or
Pieter d'or (Gouden Pieter)
ab 1375 in Brabant unter Johanna und Wenzel
60 Stück auf die Troy-Mark zu 23 Karat 9 Grän
(also 4,08g Raugewicht, 4,04g Feingewicht)
ab 1392 unter Johanna von Brabant
  1. einfacher Pieter d'or (75 Stück auf die Troy-Mark, also 3,24g Raugewicht)
  2. doppelte Pieter d'or (37¾ Stück auf die Troy-Mark, also 6,48g Raugewicht)
Reine d'or
unter Philipp III.
52 Stück auf die 24 karätige Troy-Mark (also 4,7g Gold)
Royal d'or (Florenus Regales aurei, Florin Royaux d'or)
nicht vor 1326 unter Karl IV. und Philipp VI., zeigt den stehenden König mit Zepter in einer gotischen Estrade; vgl. die Abbildung.

Royal d'or

Royal d'or

Der Royal d'or zeigt den stehenden König (hier Karl IV.) mit Zepter in einer gotischen Estrade.

58 Stück aus der 24-karätigen Mark (also 4,2g Gold)
1326: 1 Royal d'or = 25 s.t. = 1 livre parisis
1330: 1 Royal d'or = 15 s.t.
Ähnliche Münzen mit gleichem Nominalwert gibt es bis hin zu Karl VII. nun aber mit zwei Zeptern.
Royaux durs (Regales duri)
(durus = hart) 1310 unter Philipp IV. haben ihren Namen wegen des geringeren Goldgehalts, weshalb sie härter sind.
24½ Stück aus der 22-karätigen Mark (also 9,99g Raugewicht und 9,157g Feingewicht)
unplausibel: du Cange nennt 5d 12gr = 132gr = 7,01g als Gewicht, was einer Aufzahl von 35 entspricht.
1 Royaux d'or = 30 s.t.
Da die Münze einen sitzenden König mit Zepter abbildet, wird sie auch masse, chaise oder grand florin genannt.
Salut d'or
(1422–1453) englisch-französische Münze unter Heinrich VI. (Abbildung)

Salut d'or

Salut d'or

Der Salut d'or wird unter Heinrich VI. herausgegeben, der kurzzeitig König von England (1429) und Frankreich (1431) ist; siehe Wappen beider Länder. Der Name der Münze bezieht sich auf Mariä Verkündigung durch den Engel Gabriel.

Salut d'or zu 3,43g
1 Salut = 1 Floren = ½ englischer Nobel
Unterstück: 1 Angelot = ⅔ Salut
Schild
siehe Écu d'or

Ausgewählte französische Silbermünzen

Blanc
Der Blanc (blanc à l'épi) ist 1352 unter König Johann II. dem Guten eingeführt worden. Auch sein Nachfolger der blanc à la couronne von 1360 wird zu 10d tournois bewertet. Die schnelle Entwertung führt 1475 zur Umformung in den douzain zu 12d. Allerdings bleibt der Blanc als Rechengröße von 10d erhalten.
Denar
Der Denar (lat. denarius, Pfennig) ist lange Zeit die einzige Münze im Frankenreich. Während unter Pippin (751–768) noch 252 Denare)

Denar unter König Pippin (751–768)

Pavillon d'or

Im Kapitular von Vernon (754/755) basiert der Pfennig noch auf dem römischen Pfund reinen Silbers zu 20 Unzen oder 21 Schilling zu je 12 Denaren. Theoretisch sollte dieser Denar etwa 1,3g halten.

(1,2994g) auf das (röm.) Pfund gehen, wird in der Münzreform Karls des Großen (793/794) das Pfund in 240 denarii novi)

Denar unter Karl dem Großen

Pavillon d'or

In der Münzreform Karls des Großen (793/794) wird bestimmt 240 Pfennige aus dem Karlspfund zu 408g zu schlagen. Damit sollte der Denar 1,7g wiegen. Im Bild ein typischer Denar mit der Minuskel Karls (Karlsmonogramm) im Revers. Die Umschrift Metullo bezieht sich auf den Prägeort, das heutige Melle in Frankreich.

(1,701g) eingeteilt. Schon 1350 ist der Pfennig deutlich leichter (1,275g). In der Folgezeit schwankt sein Gewicht deutlich.
Douzain
Der 1475 eingeführte douzain ist aus dem blanc hervorgegangen und entspricht 12 d.t. bzw. 1 sol tournois (s.t.). Der offizielle Name lautet grand blanc bzw. blanc au soleil. Zunächst werden 78½ Stück aus der 4d 12gr. feinen Mark d'argent le roi geschlagen, d.h. sie wiegen 1,120g Feinsilber. 1488 unter Karl VIII. wird sein Wert auf 13d.t. (treizain) angehoben. Der neu eingeführte douzain (grand blanc à la couronne) zu 12d.t. enthält nur noch 1,023g Feinsilber. Siehe Munro (1972), S. 314.
Gros tournois
Der großer Silberschilling bezeichnet den grossus denarius turnosus (= Turnosegroschen oder einfach Turnosen, s.t. = sols tournois), den Ludwig IX. 1266 in Frankreich als Zwölffaches eines denier tournois (12 d.t. = 1 s.t. = 1 Gros tournois) einführt. Geschlagen werden 58 Stück aus der 11 Deniers 12 Grän (= 11,5 d) feinen Troy-Mark
(also 4,22g Raugewicht, bzw. 4,04g Feingewicht)
Jahr König Name
der Münze
Aufzahl

Feinheit
der Mark
Rau-
gewicht
Fein-
gewicht
nomin.
Wert
Preis
d.t./g
1266Ludwig IX.gros tournois 5811 - 12 4,224,04 12d.t. 2,97
1305Philipp IV.gros tournois 5811 - 124,224,04 15d.t. 3,71
1318Philipp V.gros tournois(*) 59 1/611 - 124,1373,96 15d.t. 3,78
1329Philipp VI.gros tournois 6011 - 124,0793,91 12d.t. 3,07
1329Philipp VI.gros parisis 4812 - 05,15,1 15d.t. 2,94
1337Philipp VI.gros à la couronne 9610 - 162,552,266 10d.t. 4,41
1341Philipp VI.gros à la fleur de lis 846 - 02,911,457 15d.t. 10,30
1349Philipp VI.gros à la queue 726 - 03,41,7 15d.t. 8,82
1355Johann II.gros à la queue 723 - 03,40,85 15d.t. 17,65
1365Karl V.gros tournois 9612 - 02,552,55 15d.t. 5,88
1384Karl VI.gros tournois 9612 - 02,552,55 15d.t. 5,88
(*) In du Cange (1883–1887, Bd. 3, Spalte 942) heißt es: 11. den. obol. argenti puri, wobei obol. wohl als Obolus oder halber (Gewichts-)Pfennig zu interpretieren ist (also 12 Grän). Außerdem sind die angegeben 12. den. Paris. in 15 d.t. umgerechnet worden.
Vor allem der gros à la fleur und der gros à la queue sind also minderwertig (oder überbewertet) und demnach als nominale Münzen zu begreifen.
Für die Berechnung von Gold-Silber-Relationen eigenen sich wegen ihrer Feinheit vor allem der gros parisis von 1329 und der gros tournois von 1365. In dieser Zeitspanne ist der Wert des denier tournois (d.t.) exakt halbiert worden.
Der gros tournois oder einfach Turnose wird als Großsilbermünze vielfältig nachgeahmt und erobert als Mehrfachpfennig bzw. Groschen vor allem den deutschsprachigen Raum.
Karolus
Der Karolus (Abbildung)

Karolus

Pavillon d'or

Der Karolus zu 10d tournois ist zuerst 1488 unter Karl VIII. geschlagen worden. Im Avers sieht man ein großes K mit einer Lilien auf jeder Seite, das K wird zudem von einer Krone überdacht.

ist wie sein Vorgänger der Blanc 10 d.t. wert. Er wird unter Karl VIII. seit 1488 aus 4d feinem Königssilber geschlagen, dabei gehen 92½ Stück auf die Troy-Mark. Damit enthält er 0,845g Feinsilber.
Maille demie
die maille demie (1295–1303) unter Philipp IV. entspricht einem halben gros tournois, der nun 15 d.t. gilt.
116 Maille demie aus der 11 Deniers 12 Grän (= 11,5 d) feinen Troy-Mark
(also 2,11g Raugewicht, bzw. 2,02g Feingewicht)
1 Maille demie = 7½ d.t.

Turnosegroschen, siehe Gros tournois


Institutionelle Gold-Silber-Relationen

Die folgende Tabelle fasst Daten aus Blanchet (1916), Bd. 2, S. 225–373, und Leblanc (1692), S. 314–331 zusammen, wobei die Autoren teilweise voneinander abweichende Angaben machen. Dieses Problem gilt selbst für die Münznamen, weil die Autoren nicht die Langnamen verwenden, sondern deren Kurzformen oder Spitznamen. Bei Blanchet findet man die französischen Münzfüße (Spalten (d), (e1) und (e2)) für Gold- und Silbermünzen von Ludwig IX. (1266–1270) bis Ludwig XIV. (1774–1792). Die staatlich festgelegten nominalen Werte, Spalte (f), sind alle in deniers tournosis (d.t.) umgerechnet. Damit lassen sich die institutionell bestimmten Gold-Silber-Relationen (Spalte (g): 1 Einheit Gold = x Einheiten Silber) berechnen. Als Referenzwert ist die Troymark gesetzt, sie wird bei Gold in 24 Karat (à 32 Grän) und bei Silber in 12 Deniers (à 24 Grän) eingeteilt. Man beachte, dass sich die Angaben zu den Silbermünzen in Blanchet auf 23/24, d.h. 11 deniers 12 grains oder 11,5d, feines Königssilber (d'argent le roi pour l'argent) beziehen. Dagegen verwendet Leblanc bei seinen Daten 24/24 Feinsilber.

Damit ergeben sich die Werte der Spalte (g) mit Hilfe der folgenden Gleichung. Sie setzt auf der linken Seite das Gewicht eines d.t. in Gold (Au) gleich dem Gewicht des d.t. in Silber (Ag) auf der rechten Seite.

1 Mark (Au) Aufzahl Feinheit in Karat 24 Karat 1 d.t. je Goldmünze = 1 Mark (Ag) Aufzahl Feinheit in Denier 12 Denier 23 24 1 d.t. je Silbermünze

Gold-Silber-Relationen für das 15. Jahrhundert findet man auch bei North (2009), S. 51. Wie North diese Kurse berechnet hat, kann ich nicht sagen, aber die Abweichungen sind auch nicht gravierend.

Die Preise für eine Mark Gold (i1) bzw. Silber (i2) sind Leblanc entnommen, so dass auch die Marktrelation von Gold zu Silber berechnet werden kann, Spalte (j). Man sieht dass, die hoheitlich festgelegten Relationen (g) zum Teil deutlich von den Markrelationen (j) abweichen können. Bei den hier berechneten Gold-Silber-Relationen fällt vor allem die Periode Philipps VI. ins Auge. Hier scheint der Beginn der Hundertjährigen Kriegs (1337–1453) deutliche Spuren hinterlassen zu haben.

Im Übrigen enthält die Spalte (h) den Wert in livre tournosis, der sich ergibt, wenn man eine Mark reines Gold oder Silber nach dem Münzfuß verarbeitet. Diesem Wert stehen die Kaufpreise aus den Spalten (e1) und (e2) gegenüber. Unter Ludwig IX. hat beispielsweise die Mark Gold im Einkauf 20 livre gekostet und aus ihr sind 29,167 livre in Münzen hergestellt worden. Entsprechend hat die Mark Silber 2,729 livre gekostet und man erhält 3,026 livre in Silbermünzen. Bei den rot markierten Feldern ist Vorsicht geboten, denn der Einkaufpreis der Mark ist höher als der ausgemünzte Wert. Entweder werden die Münzen tatsächlich unter Verlusten produziert, oder die Daten enthalten Fehler.

Die Periode 1422–1461 ist mit zwei Namen verbunden: Karl VII., König von Frankreich, und Heinrich VI., König von England. Beide werden 1422 gekrönt und sterben 1461. Bis zum Ende des hundertjährigen Krieges um die französische Krone (1453) betreiben beide Seiten ihre eigene Geldpolitik. Obwohl beide Parteien sehr ähnliche Münzen herstellen (z.B. Moutons, Écus d'or à la Couronne), so weichen ihre nominalen Werte doch zum Teil beträchtlich voneinander ab. Zu den Details vergleiche de Vilevault, de Bréquigny (1782), S. xciv–ci.

(a) (b) (c) (d) (e1) (e2) (f) (g) (h) (i1) (i2) (j)
Feinheit nom. Wert Gold-
Silber-
Livre
(l.t.)
Preis einer Mark Gold-
Silber-
Jahr Münze Aufzahl Gold
(Karat)
Silber
(Deniers)
in d.t. Rela-
tion
(ausge-
münzt)
Gold Silber Rela-
tion
Ludwig IX. der Heilige (* Apr. 1214, † Aug. 1270); König 1226 – 1270
1266 Denier d'or à l'écu 58⅓ 24 120 29,167 20,000
Gros tournois 58 12 12 9,6 3,026 2,729 7,328
Philipp III. der Kühne (* Apr. 1245, † Okt. 1285); König 1270 – 1285
1283 2,700
Denier d'or à la reine 52 24 144 31,200
Gros tournois 58 12 12 10,3 3,026
Philipp III. der Schöne (* 1268, † Nov. 1314); König 1285 – 1314
1285-1295 Petit royal d'or 70 24 120 35,000
1285-1295 Gros tournois 58 12 12 11,6 3,026 2,775
1293 3,050
1295-Aug 1303 Masse d'or 35 21 300 50,000
1295-Aug 1303 Gros tournois 58 12 15 13,2 3,783
1296 Mai 3,400
1302 Apr 4,400
1303 Chaise d'or 35 24 750 109,375
1303 Aug Gros tournois 58 9 26¼ 12,4 8,826 6,000
1304 Juni 6,700
1305 Juli Petit royal d'or 70 24 165 48,125 44,000
Gros tournois 58 12 13⅛ 14,5 3,310 8,500 5,176
1306 Okt 2,775 15,856
1308 Apr 44,000 2,950 14,915
1309-1310 Masse d'or 35 22 360 57,273
1309-1310 Maille tierce 174 12 4,5 16,8 3,404
1310 Jan 3,375 13,037
1310 Aug 49,500
1311 Agnel d'or 58⅓ 24 240 58,333 55,567
1311 Juli Bourgois double 183 6 14,7 3,978 3,254 17,076
1312 Jan 55,588
1312 Aug 55,517
1313-1315 Agnel d'or 59⅙ 24 180 44,375 55,517
1313 Sep Gros tournois 58 12 12 14,7 3,026 2,729 20,342
Ludwig X. der Zänker (* Okt. 1289, † Nov. 1316); König 1314 – 1316
1314 Nov 55,500 2,229 24,897
1316 Jan 45,000 2,200 20,455
Philipp V. der Lange (* 1293, † Jan. 1322); König 1316 – 1322
1316 Dez 55,500 2,200 25,227
1317 März 3,375 16,444
1318 März Agnel d'or 59⅙ 24 180 44,375
1318 März Gros tournois 59⅙ 12 15 11,5 3,859
1321 Feb 58,000 3,375 17,185
Karl IV. der Schöne (* Juni 1294, † Feb. 1328); König 1322 – 1328
1322 Feb Agnel d'or 59⅙ 24 240 59,167 53,338
1322 Okt 3,438 15,516
1325 Feb 67,500
1326 Feb Royal d'or 58 24 300 72,500
1326 Feb Gros tournois 59⅙ 12 15 18,8 3,859
1326 März 4,000 16,875
1326 Juli Maille blanc 135 9 8 11,6 6,261 4,500 15,000
1327 Jan 5,400 12,500
Philipp VI. (* 1293, † Aug. 1350); König 1328 – 1350
1328 Nov 5,550 12,162
1329 Sep Parisis d'or 33 24 300 41,250 41,650
1329 Dez Gros tournois 60 12 12 13,2 3,130 4,200 9,917
1329 Dez Gros parisis 48 12 15 13,2 3,130 4,200 9,917
1330 Apr Royal d'or 58 24 180 43,500 41,650
1330 Apr Gros tournois 60 12 12 13,9 3,130 2,900 14,362
1331 Jan 39,000 2,875 13,565
1333 Juli 2,775 14,054
1336 Feb 50,000 3,675 13,605
1337 Jan Écu d'or 54 24 240 54,000 50,000
1337 Jan Gros à la couronne 96 10⅔ 10 11,5 4,696 13,605
1338 Feb Lion d'or 50 24 300 62,500 58,000
1338 Nov Gros tournois 60 12 12 20,0 3,130 4,600 12,609
1339 Jan 5,000
1339 May 61,000
1339 Jun Pavillon d'or 48 24 360 72,000 66,000
Gros tournois 60 12 12 23,0 3,130 6,750 9,778
1339 Aug 69,000
1340 Jan Couronne d'or 45 24 480 90,000 71,000
1340 7. Feb 82,000 6,750 12,148
1340 15. Feb 86,000
Gros tournois 60 12 12 28,8 3,130 6,750 10,519
1340 Apr Double d'or 36 24 720 108,000 96,000
1340 Apr Gros couronne 108 6 10 11,5 9,391 6,750 14,222
1340 Mai Double d'or 36 23 720 112,696 100,000
Gros tournois 108 6 10 12,0 9,391
1340 Aug 7,000 14,286
1340 Dez 7,500 13,333
1341 Jan Ange d'or 33 24 900 123,750 114,700
1341 Jan Gros au lis 84 6 15 11,3 10,957
1341 Aug Ange d'or 38 24 900 142,500 130,000
1342 Jan 136,000 8,700 15,632
1342 Feb 9,200 14,783
1342 Juni Ange d'or 42 24 1020 178,500 168,000
1342 Juni Gros au lis
(Gros à la fleur de lis)
120 6 15 11,4 15,652 12,500 13,440
1342 Sep 171,000 13,000 13,154
1343 Apr Écu d'or 54 24 672 151,200 117,000 13,500 8,667
1343 Sep 43,333 9,600 4,514
1343 Aug-Okt Gros tournois 60 12 60 9,7 15,652 9,600 4,514
1343 Okt. Gros tournois 15 38,6 3,913 3,200 13,542
1344 März 43,333 3,400 12,745
1345 Apr 3,525 12,293
1346 Apr Florin Georges 52 24 240 52,000
1346 Jul Chaise d'or 52 24 240 52,000 50,000 4,500 11,111
1347 Jan 5,000 10,000
1347 Feb 72,000 6,750 10,667
1347 6. Apr 75,000
1347 14. Apr 44,167
1347 Juli 7,500 5,889
1347 Sep 75,000
1348 Jan 51,500 4,800 10,729
1348 Aug 5,000 10,300
1348 Dez 6,000 8,583
1349 März 51,763
1349 Jan Gros à la queue 72 6 15 8,2 9,391
1349 Mai Écu d'or 54 21 300 77,143 52,075 6,650 7,831
1349 Dez 53,000 7,350 7,211
Johann II. der Gute (* April 1319, † April 1364); König 1350 – 1364
1350 Jan 7,750 6,839
1350 Apr 5,000 10,600
1350 Aug 5,250 10,095
1350 Sep 53,938
1350 Okt 5,600 9,632
1351 Feb 6,000 8,990
1351 März Écu d'or 54 21 300 77,143 6,400 8,428
1351 Mai Maille blanc 144 6,2 12,522 6,900 7,817
1351 Jun 54,875 7,400 7,416
1351 Juli Écu d'or 54 20 300 81,000 54,875
1351 Aug Denier d'or aux lis 50 24 480 100,000 96,000 8,75 10,971
1351 17. Sep Écu d'or 54 18 300 90,000 56,250 10,000 5,625
1351 24. Sep Maille blanc 144 4 6,4 14,087 58⅛ 5,813
1351 Okt 10,500 5,536
1351 Nov 60,000 5,714
1351 Dez 11 5,455
1352 Jan Blanc à l'épi 81 4⅓ 8 11,5 7,802 12,000 5,000
1352 Feb 14,600 4,110
1352 März 5,300 11,321
1352 Apr 60,938
1352 Juni 5,700 10,691
1352 Juli 6,100 9,990
1352 Aug 6,500 9,375
1352 Okt 6,900 8,832
1352 Nov 8,000 7,617
1352 Dez 9,000 6,771
1353 Jan 60,875
1353 Feb 10,000 6,088
1353 Apr Blanc à l'épi 140 8 16,696 12,000 5,073
1353 Jul 12,750 4,775
1353 Aug 13,750 4,427
1353 Okt Blanc au châtel tréflé 65 3⅓ 8 8,139 62,817 4,750 13,225
1354 Feb 5,850 10,738
1354 Apr 6,750 9,306
1354 Mai '' 120 3 8 16,696 9,600 6,543
1354 Sep 12,000 5,235
1354 Okt Mouton d'or 52 24 300 65,000 62,817
1354 Okt Gros à la fleur de lis
dit „Patte d'oie“
80 3⅓ 5 10,4 6,261 6,500 0,000
1354 Nov 60,000 4,200 14,286
1355 Jan 4,800 12,500
1355 Apr 5,300 11,321
1355 Mai '' 120 5 5,2 12,522 6,500 9,231
1355 Juni 62,500
1355 6. Juli 7,500 8,333
1355 17. Juli Gros à la queue 72 3⅜ 15 3,9 16,696 10,000 6,250
1355 Aug 11,000 5,682
1355 Sep 12,500 5,000
1355 Okt 14,000 4,464
1355 Nov Gros à la queue 100 15 2,1 31,304 16,000 3,906
1355 Dez 18,000 3,472
1356 Jan Blanc au châtel
fleurdelisé
60 4 8 10,4 6,261 5,250 11,905
1356 Apr '' 90 3 8 5,2 12,522
1356 Aug 6,500 9,615
1356 Sep '' 112 3 8 4,2 15,583 7,250 8,621
1356 Okt 8,850 7,062
1356 Nov Autre 80 4 12 5,2 12,522 7,400 8,446
1357 Jan 63⅛
1357 März 6,500 9,712
1358 Jan Gros à la fleur de lis florencée 60 4 15 5,5 11,739 8,500 7,426
1358 Mai '' 60 3⅓ 15 4,6 10,000 6,313
1358 Juli '' 64 3 15 3,9 16,696 12,000 5,260
1358 8. Aug '' 80 3 15 3,1 20,870 78,750 13,500 5,833
1358 22. Aug Royal d'or 66 24 300 82,500 78,750 6,750 11,667
1358 22. Aug Gros couronne 53 4 12 9,9 8,296
1358 Nov Gros couronne 75 3 12 5,3 15,652 7,000 11,250
1358 3. Dez 8,600 9,157
1358 9. Dez 9,500 8,289
1359 Jan 7,000 11,250
1359 Feb Gros couronne 90 3 6 8,8 9,391
1359 Apr Royal d'or 69 24 300 86,250
1359 Apr Gros couronne 120 3 6 6,9 12,522 80,625 7,500 10,750
1359 Mai Gros couronne 150 6 4,6 18,783 11,500 7,011
1359 Juni Trois lis 70 15 5,5 15,652 9,000 8,958
1359 9. Juli 12,000 6,719
1359 31. Juli 16,200 4,977
1359 Okt Trois lis 120 2 15 1,8 46,957 29,400 2,742
1359 Nov Etoile 48 4 30 4,6 18,783 12,000 6,719
1359 5. Dez 15,000 5,375
1359 19. Dez 18,450 4,370
1359 31. Dez 23,625 3,413
1360 2. Jan 24,625 3,274
1360 22. Jan 34,475 2,339
1360 Feb 53,875 1,497
1360 4. März Etoile 125 30 0,7 130,435 77,800 1,036
1360 21. März 102,000 0,790
1360 31. März Compagnon 64 4 15 6,9 12,522 11,000 7,330
1360 2. Juni Compagnon 80 4,1 20,870 7,000 11,518
1360 28. Juni 9,000 8,958
1360 29. Juni 10,500 7,679
1360 7. Aug 15,000 5,375
1360 18. Aug Compagnon 120 2,8 31,304 17,000 4,743
1360 Aug 18,500 4,358
1360 Sep 7,000 11,518
1360 13. Nov 8,000 10,078
1360 19. Nov Blanc couronne 80 2 10 4,1 20,870 9,000 8,958
1360 Dez Franc d'or à cheval 63 24 240 63,000
1360 Dez Blanc aux lis 54 10 10,1 6,261
1361 Jan 60,000 5,400 11,111
1361 Apr Gros tournois 84 12 15 11,5 5,478 5,000
1363 Jul 61,000
Karl V. der Weise (* Jan. 1338, † Sep. 1380); König 1364 – 1380
1364 Mai Franc d'or à cheval 63 24 240 63,000 62,000 5,000 12,400
Gros tournois 84 12 15 11,5 5,478
1365 Mai Franc à pied 64 24 240 64,000 62,500
Gros tournois 96 12 15 10,2 6,261 5,250 11,905
1370 Jun 5,750 10,870
1372 Aug 5,800
Karl VI. der Vielgeliebte oder der Wahnsinnige (* Dez. 1368, † Okt. 1422); König 1380 – 1422
1381 Apr 60,500 5,400 11,204
1381 Aug 5,800 10,431
1384 März 65,500
1385 Écu d'or à la couronne 60 24 270 67,500 65,500
Blanc dit guénar 75 6 10 10,4 6,522 5,800 11,293
1386 Aug 66,000
1387 Feb 66,500
1389 Écu d'or à la couronne 61⅓ 24 270 69,000 66,500
Blanc dit guénar 74 10 9,8 7,020 5,900 11,271
1391 Apr 67,000 6,250 10,720
1392 Apr 67,500
1394 Sep 68,250
1399 Nov 6,400 10,664
1405 Juli 6,625 10,302
1405 Aug 68,750
1407 Feb 68,250
1411 Nov 70,000 6,750 10,370
1411 Okt Écu d'or à la couronne 64 24 270 72,000
Blanc dit guénar 80 5 10 8,6 8,348
1413 Juli Gros aux lis 84 11⅔ 20 9,6 7,513 7,000 10,000
1414 März 70,750
1414 Juni 7,100 9,965
1414 Sep 72,000
1417 Mai Mouton d'or 96 23 240 100,174 92,000 8,000 11,500
Florette 80 8 20 9,6 10,435
Blanc dit guénar 80 4 10 9,6 10,435
1417 Okt Mouton d'or 96 22 240 104,727 96,000 9,000 10,667
Florette 80 5⅓ 20 6,7 15,652
1417 Dez 92,000
1418 Mai 9,500 9,684
1418 Juli 94,000
1419 Jan 10,000 9,400
1419 März Écu d'or à la couronne 64 23 360 100,174 150,000 16,500 9,091
Florette 80 3⅓ 20 4,0 25,043 16,500 8,727
1419 Jun Florette 80 4 20 4,8 20,870 144,000
1420 Feb 171,667
1420 Apr 18,000 9,537
1420 Mai Florette 100 2,042 20 2,0 51,109 26,000 6,603
1420 Dez Écu d'or à la couronne 66 24 270 74,250
Gros heaumé 86 11½ 20 9,5 7,803 26,000 6,603
1420 Double d'or 40 24 1920 320,000
Florette 101 20 6,8 46,841 26,000 6,603
1421 Feb 28,000 6,131
1421 Apr 72
1421 Apr 7,000 10,286
1421 Aug Salut d'or 63 24 300 78,750
Niquet 112 2 10,1 7,791
1421 Nov 76,250
1422 Sep Grand blanc 90 10 7,5 10,435
1422 Okt Blanc aux écus 75 5 10 10,1 7,826 7,500 10,167
Heinrich VI. (* Dez. 1421, † Mai 1471); König von England 1422 – 1461 und 1471 – 1472
1423 Salut d'or 63 24 300 78,750 78,000
1423 Mai Salut d'or 70 24 270 78,750 84,000
1423 Dez Petit blanc 150 5 5 10,1 7,826 7,000 12,000
Karl VII. der Siegreiche (* Feb. 1403, † Juli 1461); König 1422 – 1461
1423 Jan Écu vieux 64 24 300 80,000 84,000
Grand blanc 90 5 10 8,5 9,391 7,500 11,200
1423 März Mouton d'or 96 23 210 87,652 84,000 7,000 12,000
1423 Nov Franc d'or 80 24 240 80,000
Grand blanc 80 5 10 9,6 8,348
1424 Jul Écu vieux 70 23 300 91,304 79,000
1424 Sep 87,500
1425 Juni 6,250 14,000
1425 Aug 7,000 12,500
1426 Jan 87,500 7,500 11,667
1426 März 7,250 12,069
1426 Mai 8,500 10,294
1426 Aug 105,000 9,500 11,053
1426 Sep 108,000
1426 Nov Grand blanc 81 3 10 6,5 14,087 11,000 9,818
1426 Dez Florette 72 10 10,9 8,348
1427 Jan 90,000 7,000 12,857
1427 Mai 72,000
1427 Aug 90,000 8,000 11,250
1427 Okt 8,500 10,588
1427 Nov 80,000
1428 Feb 92,500
1428 Jul 97,500 11,000 8,864
1429 Jan Écu vieux 70 18 300 116,667
Florette 84 2⅓ 10 6,2 18,783 13,500 7,222
1429 März 15,000 6,500
1429 Apr 88,000
1429 Juni Florette 84 10 4,0 29,217 20,000 4,400
1429 Okt Royal d'or 64 24 300 80,000
Grand blanc 80 5 10 9,6 8,348
1429 Nov 77,500 7,000 11,071
1430 Jan 7,000 11,071
1430 Jul 97,000
1430 Dez 6,750 14,370
1431 Jan 7,250 13,379
1431 Mai Blanc dent. 80 5 10 9,6 8,348 77,500
1431 Sep Blanc dent. 80 4 10 7,7 10,435 102,000
1432 März 88,592
1432 Apr 9,304 9,522
1432 Aug 9,508 9,317
1432 Sep 9,800 9,040
1434 Jan 7,250 12,220
1434 Jun Blanc au k. 80 4 10 10,435
1435 Sep Écu vieux 70 24 360 105,000 103,500
1435 Sep Grand blanc 80 4 10 10,1 10,435 9,000 11,500
Rückkehr nach Paris
1436 Jan Écu neuf 70 24 300 87,500
1436 Jan Grand blanc 80 5 10 10,5 8,348
1436 Feb 86,250 7,000 12,321
1437 Apr 7,400 11,655
1437 Sep 87,500
1437 Nov 92,500 9,000 10,278
1438 86,250
1440 7,400 11,655
1441 7,500 11,500
1443 Nov 87,175
1444 Dez 87,500
1445 Sep 88,375
1446 Juni 88⅛
1447 Jan Grand blanc 82 4⅞ 10 10,0 8,776
1447 Mai Gros de roi 68 11⅝ 30 9,6 9,156
Grand blanc 80 5 10 10,5 8,348
1447 7. Juli 97,750 8,000 12,219
1447 27. Juli 8,500 11,500
1447 Juli 97,279
1447 Okt 97,750
1450 Juni 99,000
1454 Mai 99,500
1456 Jun Écu neuf 71 23⅛ 330 101,319 100,000 8,500 11,765
Gros 69 11½ 30 10,8 9,391 8,750 11,429
Grand blanc 81 10 10,8 9,391
Ludwig XI. der Kluge (* Feb. 1423, † Aug. 1483); König 1461 – 1483
1465 8,5000
1473 Jun 103,000
1475 Jan Écu à la couronne 72 23⅛ 363 113,021 110,000 10,000 11,000
Gros de roi 69 11½ 33 10,9 10,330
Grand blanc 86 11 10,3 10,968
1475 Nov Écu au soleil 70 23⅛ 396 119,870 118,500
Blanc sol 78½ 12 11,0 10,922 10,000 11,850
1477 Gros de roi 69 11½ 34 11,3 10,643 10,000 11,850
1478 Nov Liard, Hardi 216 3 3 10,6 11,270
Karl VIII. der Freundliche oder Höfische (* Jun. 1470, † Apr. 1498); König 1483 – 1498
1488 Apr Blanc à la couronne 86 12 10,0 11,965 130,167 11,000 11,833
1488 Nov Karolus 92 4 10 10,0 12,000
1489 Mai Gros de roi 69 11½ 36 10,6 11,270 11,000 11,833
1494 Aug Écu d'or aux soleil 70 23⅛ 435 131,676 130,167
1497 Apr 130,167 11,000 11,833
Ludwig XII. (* Jun. 1462, † Jan. 1515); König 1498 – 1515
1507 Écu au porc-épic 70 23⅛ 435 131,676 130,167
Grand blanc 86 12 11,0 11,965 11,000 11,833
1512 Feb Gros 45 6 30 11,2 11,739 11,000 11,833
Ludovicus 92 4 10 11,0 12,000
1513 Apr Teston 25½ 11¾ 120 9,7 13,587 12,500 10,413
1514 Jan 11,000 11,833
1514 Feb 12,750 10,209
Franz I. (* Jun. 1494, † März 1547); König 1515 – 1547
1515 Jan Écu au soleil 70 23⅛ 435 131,676 130,167
Teston 25½ 11¾ 120 9,7 13,587 10,209
1519 Juni Écu au soleil 71⅙ 23 480 148,522 147,000 12,500 11,760
Blanc couronne 92 12 11,0 13,553
1521 Sep Teston 24½ 11¼ 120 10,9 13,635 13,250 11,094
1539 Feb Douzain à la salamandre 92 4⅙ 12 10,7 13,824 12,500 11,760
1540 Mai 165,375 14,000 11,813
1541 März Écu dit à la croisette 71⅙ 23 540 167,087 165,375
1541 März Douzain 91,000 3⅔ 12 10,8 15,538
1543 Teston 25½ 11¼ 132 10,7 15,610 14,000 11,813
Heinrich II. (* März 1519, † Juli 1559); König 1547 – 1559
1548 Aug Écu effigie 71⅙ 23 540 167,087 165,375
1549 Jan 172,000
1549 Okt Teston 25½ 11¼ 132 10,7 15,610 172,000 14,500 11,862
1550 Jan Henri d'or 67 23 600 174,783 15,000 11,467
Teston 25½ 11¼ 136 10,9 16,083
1550 März Gros de Nesle 41,000 4 30 10,9 16,043
1550 Apr 14,250 12,070
Karl IX. (* Juni 1550, † Mai 1574); König 1560 – 1574
1561 Aug Écu d'or 72½ 23 600 189,130 185,000 15,750 11,746
Teston 25½ 11¼ 144 11,1 17,030 15,750 11,746
1564 Gros de 3 blancs 82 4 15 11,8 16,043 15,750 11,746
1568 Gros de 6 blancs 41 4 30 11,8 16,043 15,750 11,746
1572 Jun Douzain 102 3⅔ 12 10,9 17,417
1573 Jun Écu d'or 72½ 23 648 204,261 200,000
Teston 25½ 11¼ 156 11,1 18,449 17,000 11,765
Heinrich III. (* Sep. 1551, † Aug. 1589); König 1574 – 1589
1575 Écu d'or 72½ 23 720 226,957 200,000
Teston 25½ 11¼ 174 11,0 20,577
Franc d'argent 17¼ 10,417 240 10,9 20,736
1575 Mai 19,000 10,526
1575 Jun 17,000 11,765
1576 Mai 222,000
1577 Jun Écu d'or 72½ 23 720 226,957 222,000
Quart d'écu 25⅕ 11,458 180 11,0 20,654 19,000 11,684
1580 Okt 19,000 11,684
Heinrich IV. von Navarra (* Dez. 1553, † Mai 1610); König 1589 – 1610
1602 Sep Écu d'or 72½ 23 780 245,870 240,500
Quart d'écu 25⅕ 11,458 192 11,2 22,031 20,267 11,867
Demi-franc 34½ 10,417 128 11,1 22,118 20,267 11,867
1615 Feb 278,325
1636 Mai 320,000 23,500 13,617
1636 Sep 384,000 25,000 15,360
Ludwig XIII. der Gerechte (* Sep. 1601, † Mai 1643); König 1610 – 1643
1640 März Louis d'or 36¼ 22 2400 395,455 384,000
Écu d'or 72½ 23 1248 393,391 384,000
1641 Nov 26,500 14,491
1641 Dez Écu blanc
(Louis d'argent)
9 12 720 14,0 28,174
Quart d'écu 25,2 11,458 240 14,3 27,539
Ludwig XIV. (* Sep. 1638, † Sep. 1715); König 1643 – 1715
1643 Écu d'or 72½ 23 1254 395,283 384,000
Quart d'écu 25⅕ 11,042 240 13,8 28,578 26,500 14,491
Écu blanc 9 12 720 14,0 56,348 26,500 14,491
1644 Louis d'or 36¼ 22 2400 395,455 384,000
1646 Écu blanc 9 12 720 14,0 28,174 26,500 14,491
1655 Lis d'or 60½ 23¼ 1680 437,161 384,000
Lis d'argent 30½ 12 240 13,7 31,826 26,500 14,491
1660 Louis d'or 36¼ 22 2400 395,455 384,000
Écu blanc 9 12 720 14,0 28,174
1662 423,546
1669 Louis d'or 36¼ 22 2640 435,000 423,546
1674 Quatre sols 150 10 48 11,6 37,565 423,546
1676 Écu blanc 9 12 720 15,4 28,174
1679 Apr Écu du Parlement 9 12 720 15,4 28,174 437,483 29,346 14,908
1686 Juli 457,371
1687 Okt Louis d'or 36¼ 22 2820 464,659 447,358
1689 Louis a l'écu 36¼ 22 3000 494,318 447,358
Écu aux 8 L 9 12 792 16,0 30,991 29,346 15,244
1691 Quatre sols 150 10 48 13,2 37,565
1693 Sep-Okt Louis aux 4 L 36¼ 22 3360 553,636
Écu aux palmes 9 12 864 16,4 33,809
1701 Louis aux 8 L 36¼ 22 3360 553,636
Écu aux insignes 9 12 912 15,5 35,687
1704 Louis 36¼ 22 3600 593,182
Écu aux 8 L 9 12 960 15,8 37,565
1709 Louis aux 8 L 30 22 4800 654,545
Écu aux trois couronnes 8 12 1200 15,7 41,739
Ludwig XV. (* Feb. 1710, † Mai 1774); König 1715 – 1774
1715 Louis aux 8 L 30 22 4800 654,545
Écu aux trois couronnes 8 12 1200 15,7 41,739
1720 Louis aux 2 L 25 22 12960 1472,727
Écu de France 10 12 2160 15,7 93,913
Ludwig XVI. (* Aug. 1754, † Jan. 1793); König 1774 – 1793
1774 Louis palmes 30 22 5760 785,455
Écu aux palmes 8,300 12 1440 15,1 51,965
1785 Louis lunettes 30 22 5760 785,455
Louis écus 32 22 5760 837,818
Écus aux lauriers 8,300 12 1440 16,1 51,965